Forschung an Uniklinik Essen soll Demenz vorbeugen und Pflege entlasten
Veröffentlicht: Freitag, 25.07.2025 15:25
Die Zahl der Demenz-Erkrankungen wird sich weltweit verdreifachen. In Essen startet deshalb jetzt ein Forschungsprojekt, das neue Wege zur Vorbeugung und Entlastung von Angehörigen erprobt - mit Yoga, Fasten und Naturheilkunde.

Essen fördert Prävention: Bewegung und Atmung gegen beginnende Demenz
Demenz ist weltweit auf dem Vormarsch. Bis 2050 könnten laut Prognosen über 150 Millionen Menschen betroffen sein. Umso wichtiger wird die Suche nach Wegen, wie sich die Krankheit verlangsamen oder gar verhindern lässt. In Essen, Berlin und Tübingen starten jetzt drei neue Forschungsprojekte, die auf Methoden aus der Integrativen Medizin setzen. Die Carstens-Stiftung aus Steele unterstützt sie mit insgesamt 900.000 Euro.
Am Universitätsklinikum Tübingen setzen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf eine frühzeitige Intervention: Mit Yoga, intensivem Intervalltraining und spezieller Sauerstofftherapie wollen sie bei Menschen mit leichten kognitiven Beeinträchtigungen die Hirndurchblutung verbessern. Ziel ist, das Fortschreiten zur Demenz zu verhindern. Die Studie läuft über zwei Jahre mit 100 Teilnehmenden - finanziert auch durch Mittel aus Essen.
Essen im Fokus: Hilfe für pflegende Angehörige von Demenzkranken
Ein Projekt der Universitätsmedizin Essen zielt auf die Unterstützung von Angehörigen, die Demenz-Patientinnen und Patienten zuhause betreuen. Sie lernen Techniken aus der traditionellen Naturheilkunde - von Aromatherapie bis Yoga. Die sollen helfen, Stress zu reduzieren und das Wohlbefinden zu stärken. Das Programm läuft über drei Jahre mit 140 Teilnehmenden. An der Berliner Charité wird der Einfluss von Fasten auf das Fortschreiten von Alzheimer untersucht. Die Methode soll körpereigene Reinigungsprozesse aktivieren und so schädliche Eiweiße im Gehirn abbauen. Im Fokus stehen auch Stressreaktionen und die langfristige Wirkung auf das biologische Hirnalter. Erste Ergebnisse werden bis 2028 erwartet.
Essen setzt auf ganzheitliche Medizin bei Demenz
Alle drei Studien verfolgen einen integrativen Ansatz: Sie kombinieren wissenschaftlich fundierte Methoden mit Elementen der Naturheilkunde. Für die Carstens-Stiftung aus Steele ist das ein bedeutender Schritt, um die Versorgung von Demenzpatientinnen- und patienten sowie ihren Angehörigen langfristig zu verbessern - ohne allein auf Medikamente zu setzen.