Folge 144: "Essen im Ohr" mit Dragqueen Ms. Foxy Bless

In der neuen Podcastfolge „Essen im Ohr“ ist der Essener Jan Kollenbach, besser bekannt als Dragqueen Ms. Foxy Bless, zu Gast. Sein Lieblingsort ist die Divine Bar in der nördlichen Innenstadt, wo er der künstlerische Leiter ist. Für uns räumt er nicht nur mit gängigen Klischees auf, sondern erzählt auch seinen ganz persönlichen Weg zur Dragqueen und verrät, was ihn motiviert.

© Radio Essen

Ms. Foxy Bless: Dragqueen-Power in der Divine Bar Essen

Ms. Foxy Bless ist eine echte Ruhrpott-Dragqueen. Ihr Wirkzentrum ist die Divine Bar in Essen. Dort ist sie nicht nur die künstlerische Leitung, sondern tritt selbst auf, singt, unterhält, begeistert – und rülpst auch schon mal ins Mikrofon, wie sie uns im „Essen im Ohr“-Podcast mit Host Anne Schweizer erzählt. Hinter Foxy steckt Jan Kollenbach. Er hat Tanz an der Folkwang Universität der Künste studiert und arbeitet als Tanzperformer, Bühnenpersönlichkeit, Produktions- und Projektleiter sowie in der künstlerischen Leitung – und natürlich als Dragqueen. Die optische Verwandlung von Jan zu Foxy dauert zwei Stunden. Er genießt jeden Schritt und schaut sich gerne im Spiegel an, während er immer mehr zu Foxy wird. Sie ist Teil seiner Persönlichkeit – und auch er steckt natürlich ein Stück in Foxy; ganz trennen kann man das nicht, verrät er.

Drag ist für ihn die Vereinigung all dessen, was Jan fasziniert und begeistert: Farben, Formen, Spiel, Tanz, Kreativität – aber auch ein Stück Provokation. Wenn die zwei Meter große Drag im Kleid und mit High Heels durch die Essener Straßen geht, zieht sie natürlich alle Blicke auf sich. Dabei erlebt sie nicht nur Bewunderung, sondern auch Ängste, die viele andere Frauen kennen: „Sollte ich alleine durch diese Straße gehen? Ist es schon zu spät? Habe ich etwas zu Kurzes an? Wird mir hier jemand gefährlich?“ Richtig passiert ist Foxy zum Glück noch nie etwas, und oft überraschen Menschen sogar mit ihrem ehrlichen Interesse an ihr.

„Ich will mir gefallen“: Ms. Foxy Bless im Podcast „Essen im Ohr“

Selbstliebe ist etwas ganz Entscheidendes für Ms. Foxy Bless. Sie macht die Inszenierung, die Shows und die Outfits vor allem für sich selbst. „Ich will mich gefallen“, sagt sie im Podcast „Essen im Ohr“. Und mit dieser Einstellung geht sie auch in jeden Verwandlungsprozess:

"Also für mich ist dieses Schminken wie ein Ritual. Wie manche Leute morgens erstmal duschen und einen Kaffee trinken, beginnt mein Arbeitstag damit, dass ich vor dem Spiegel sitze und mich zwei Stunden angucke. Das ist intensiv am Anfang und das möchte ich mir schön behalten und lass mir die Zeit. Und dadurch ist der Prozess, in den Chrakter zu kommen, sehr schleichend. Was sehr wichtig ist für mich, sind Sachen, die ich körperlich fühle. Also sowas wie die falschen Wimpern, die sehr groß sind, der Druck von der Perücke, die hohen Schuhe, die die Haltung verändern. [...] Das Augenmakeup ist das Erste, wo ich denke "Da ist sie, da kommt sie" und spätestens mit den Wimpern und den Haaren ist es um mich geschehen, dann kommt die Diva durch."

Wir sprechen im Podcast „Essen im Ohr“ über tolle Momente auf der Bühne, dass Foxy mal Lego gesammelt hat, den Unterschied zwischen Travestie und Transvestie, das schönste Kompliment, das sie von ihrem Vater bekommen hat, ihr Engagement für Jugendliche und mehr Diversität, wo sie sich eine Drag in einem offiziellen Amt wünschen würde und was wir von ihr lernen können.

Essen im Ohr-Host Anne Schweizer mit ihrem Interviewgast, der Dragqueen Ms Foxy Bless.© Radio Essen
Essen im Ohr-Host Anne Schweizer mit ihrem Interviewgast, der Dragqueen Ms Foxy Bless.
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