Essen: Wohnungen auf ehemaligem Recyclinghof-Gelände?

In Essen sollen neue Wohnungen, Büros und Cafés gebaut werden. Die Standorte, um die es jetzt geht, haben eine wechselhafte Geschichte.

Der ehemalige Recyclinghof Richter in Kray mit vielen parkenden Autos.
© Radio Essen/Nora Dabringhaus

Essen: Neue Wohnungen bei ehemaliger Firma Richter in Kray geplant

Auf dem Gelände der ehemaligen Firma Richter sollen jetzt doch neue Wohnungen gebaut werden. Außerdem sollen sich dort auch kleinere Gewerbetriebe, Einzelhandel, Cafés und Restaurants ansiedeln. Zusätzlich soll auch eine Kita gebaut werden. Darauf haben sich die Politiker im Stadtplanungsausschuss geeinigt. Sie haben die Verwaltung beauftragt dafür einen neuen Bebauungsplan aufzustellen. Der Bebauungsplan muss für die beiden Standorte der Firma an der Joachimstraße und an der Rotthauser Straße geändert werden, damit dort Wohnungen gebaut werden können. Bisher können sich dort nur neue Gewerbetriebe ansiedeln.

Neuanfang in Essen an der Joachim- und der Rotthauser Straße

Der Standort an der Joachimstraße in Kray dürfte viele Krayer aufhorchen lassen: Dort saß lange die Recyclingfirma Richter und hatte für Schlagzeilen gesorgt. Es gab jahrelang Streit um die Schredderanlage, durch die giftiges PCB in die Umwelt gelangte und den Boden belastete. Nach der Schließung geht die Belastung mit dem giftigen PCB inzwischen immer weiter zurück. Das zeigen die jährlichen Messungen des Landesumweltamtes. Für eine neue Bebauung vor allem mit Wohnungen und einer Kita muss der Boden aber untersucht und die Schadstoffbelastung ermittelt werden. Danach muss der Boden sehr wahrscheinlich gesäubert oder abgetragen werden bevor gebaut werden kann.

Essen-Kray: langer Kampf gegen das PCB im Boden

Über Jahrzehnte hat eine Bürgerinitiative in Kray gegen die Schredderanlage gekämpft. Dort wurden Metallteile zerlegt und klein gemacht. Dabei entstand giftiges PCB, das sich im Boden und vor allem auch auf den Gemüsepflanzen abgesetzt hat. Deshalb durften die Krayer auch zum Beispiel ihren selbst angebauten Grünkohl nicht essen. Einmal im Jahr gab es Bürgerversammlungen in Kray auf denen die aktuellen Werte vorgestellt wurden und wo die Experten erklärt haben, welche Kleingärten und Straßen besonders belastet sind. Das Landesumweltamt kontrolliert die Werte immer noch und gibt einmal im Jahr die Ergebnisse bekannt.

Weitere Nachrichten in Essen:

Weitere Meldungen

skyline