Landgericht Essen - Täter lauerten am Friedhof

Am Landgericht Essen wird ab heute eine besondere Serie von Auto- und Wohnungseinbrüchen verhandelt. Der Angeklagte soll seine Opfer an einem Friedhof abgepasst und ihre Situation ausgenutzt haben.

© Olaf Fuhrmann/FUNKE Foto Services

Friedhof in Essen wird Ort für mehrere Verbrechen

Der mutmaßliche Täter wartete laut Anklage häufig am Friedhof Bredeney auf seine zukünftigen Opfer. Die meist älteren Frauen parkten ihre Autos an der Westerwaldstraße und gingen von dort auf den Friedhof zu den Gräbern ihrer Angehörigen. Der Täter nutzte dabei offenbar ihre Ängste aus: Die Frauen ließen oft ihre Handtaschen und Wohnungsschlüssel im Auto, offenbar weil sie Angst hatten auf dem Friedhof überfallen zu werden.

Der Angeklagte soll auf genau solche Situationen gewartet haben. Er schlug laut Anklage die Seitenfenster der Autos ein und nahm daraus die Handtasche samt Schlüssel und Geldbörse mit. So kam er gleichzeitig an die Adressen der Opfer und an ihre Wohnungsschlüssel. Damit ist er zu den Wohnungen der Frauen gefahren, wohl noch während sie auf dem Friedhof waren, und hat dort Wertsachen, Schmuck und Bargeld mitgenommen. In einem Fall waren es 320 000 Euro. Insgesamt beträgt der Schaden 420 000 Euro.

Wahrscheinlich waren die Täter zu zweit unterwegs

Gegen einen weiteren mutmaßlichen Täter, der bei diesen Einbrüchen und Diebstählen dabei gewesen sein soll, ermittelt die Polizei noch. Die beiden sollen unter anderem auch Einbrüche in Bottrop, Bonn und Krefeld begangen haben. Wenn sie EC-Karten und die passenden PIN-Nummern in den Wohnungen gefunden haben, sollen sie in mehreren Fällen damit auch noch Geld abgehoben haben. Die Beute ist komplett verschwunden. Die Opfer haben bisher nichts zurück bekommen. Der Prozess gegen den schon angeklagten mutmaßlichen Täter geht voaussichtlich bis Ende April.

Weitere Nachrichten aus Essen:

Weitere Meldungen

skyline