Essen: Obdachlose und Corona - Große Probleme und Impf-Hoffnung

Die Corona-Pandemie wirkt sich auf die Lage der Obachlosen in Essen auf verschiedene Weise aus. In vielen Bereichen ist die Sorge groß, in anderen hat sich die Lage sogar etwas zum Besseren gewendet.


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Obdachlose in Essen leiden unter Corona-Pandemie noch mehr

Die Obdachlosen in Essen sind von der Corona-Pandemie schwer betroffen. Gerade zu Beginn der Pandemie bekamen sie viele Bußgelder, weil sie sich oft in Gruppen aufhalten und auf der Straße Alkohol trinken. Inzwischen wurden sie aber von dieser Regelung ausgenommen, weil die Regel unverhältnismäßig sei. Die Suchthilfe Essen berichtet gegenüber Radio Essen aber auch von Schwierigkeiten bei Behördengängen. Durch die für Laufkundschaft geschlossene Ämter wird es schwieriger Dinge zu klären. Telefonate oder Video-Calls sind für Obdachlose meist kaum möglich. Dazu kommen die leeren Innenstädte. So wird es auch schwierig, etwas Geld von Passant:innen zu erhalten. Deshalb hoffen die Obdachlosen in Essen, dass die Corona-Maßnahmen bald gelockert werden.

Weniger Obdachlosigkeit dank Corona in Essen

Auf der anderen Seite sorgt die Corona-Pandemie aber auch dafür, dass in Essen offenbar weniger Menschen von Obdachlosigkeit bedroht sind. Unter anderem gibt es gerade keine Zwangsräumungen von Wohnungen. Außerdem ist es leichter an Hartz IV zu kommen, sagt die Beratungsstelle für Wohnungslose in der Innenstadt. Sie hat im letzten Jahr knapp 1500 Menschen beraten, deutlich weniger als vor Corona. Wer schon obdachlos ist, hat mit Corona dagegen große Probleme.

Obdachlose in Essen hoffen auf eine schnelle Impfung

Die Obdachlosen in Essen sollen möglichst zeitnah gegen Corona geimpft werden. Sie befinden sich in der zweiten Impfgruppe und sind durch ihren Aufenthalt in Obdachlosen-Unterkünften einem großen Infektionsrisiko ausgesetzt. Bisher sind die Obdachlosen noch nicht geimpft worden, sagt der Leiter des Sozialamts Essen Hartmuth Peltz. Vor dem Impfstart für die Obdachlosen sollen zunächst weitere Schnelltests für sie bereitgestellt werden. Die Impfung selbst soll in den Obdachlosen-Einrichtungen stattfinden.

Wir begleiten in unserer Serie "Leben auf der Straße" einige Obdachlose in Essen und stellen auch einige Hilfsprojekte vor.

Hier geht es zur Serie "Leben auf der Straße".

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