Essen: Harter Corona-Lockdown an Weihnachten - NRW-Beschlüsse für Schulen

In Essen könnte es schon bald einen harten Lockdown geben: NRW-Ministerpräsident Armin Laschet forderte am Freitag, "der Lockdown muss schnellstmöglich kommen". Für die Schulen gibt es bereits Änderungen ab kommendem Montag (14. Dezember).

Ein Labortest-Röhrchen mit der Beschriftung COVID-19 Coronavirus Labortest liegt auf Schutzmasken.
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Lockdown-Maßnahmen für Essen ab Montag

Für die Schulen hat NRW bereits erste Lockdown-Maßnahmen beschlossen: Die Präsenzpflicht an den Schulen ist ab Montag (14. Dezember) aufgehoben. "Aber die Schulpflicht bleibt", sagte Laschet. Konkret ist beschlossen worden, dass Schüler der unteren Jahrgangsstufen von diesem Montag an von zu Hause aus am Unterricht teilnehmen können und sollen, sagte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Freitag. Ältere Schüler ab der 8. Klasse würden grundsätzlich auf Distanz unterrichtet. Hier können die Eltern also nicht wählen, ob sie ihr Kind zuhause lassen oder doch zur Schule schicken. Außerdem wurden die Schulferien um zwei Tage verlängert. Schulbeginn ist daher nach den Weihnachtsferien erst der 11. Januar 2021.

Die Schulen und Kitas in Essen sollen aber weiterhin geöffnet bleiben - auch, um eine Betreuung der Schüler sicherzustellen, wenn die Eltern darauf angewiesen sind. Dennoch bittet Joachim Stamp die Eltern, ihre Kinder möglichst bis zum 10. Januar zuhause zu betreuen.

Über die neuen Beschlüsse für die Schulen haben wir mit Michael Wolf gesprochen. Er ist Schulleiter der Elsa-Brändström-Realschule in Bergerhausen.

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Härterer Lockdown in Essen: Schulen offen - Unterricht aber digital

Schüler sitzen im Klassenraum und tragen einen Mundschutz.
Diese Schüler tragen im Klassenraum einen Mundschutz.© Syda Productions/Shutterstock
Diese Schüler tragen im Klassenraum einen Mundschutz.
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Schulministerin Yvonne Gebauer will sich im Laufe des Freitags noch genauer dazu äußern, wie der Unterricht an den Schulen in den nächsten Wochen organisiert werden soll. Wenn die Ministerpräsidenten am Wochenende einen harten Lockdown beschließen sollten, seien die Bildungsminister "auch bereit, unseren Teil beizutragen", sagte die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK). Einschränkungen des Regelbetriebs an den Schulen sollten aber möglichst kurz gehalten werden, auch mit Blick auf die Abschlussklassen. Besondere Aufmerksamkeit benötigten jüngere Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klassen. Es sei wichtig, "sie schnell wieder in den Regelbetrieb zu bekommen".

Eltern von Kita-Kindern werden gebeten, ihre Kinder wenn möglich zuhause zu betreuen. Sofern dies aus familiären oder beruflichen Grund nicht möglich ist, soll weiterhin ein Betreuungsangebot bestehen bleiben.

Lockdown: Geschäfte in Essen bald wieder dicht?

Angesichts der steigenden Corona-Zahlen - neuer Rekord in Essen - hat NRW-Ministerpräsident Laschet am Freitag erklärt: "Wir müssen so schnell wie möglich handeln", er fordert so schnell wie möglich den harten Lockdown. Im Gespräch mit den anderen Ministerpräsidenten will Laschet durchsetzen, dass die beschlossenen Lockerungen an Weihnachten und Silvester zurückgenommen werden. Er fordert, dass bis zum 10. Januar nur noch Geschäfte des täglichen Bedarfs öffnen dürfen. "Das müssen wir so organisieren, dass Hamsterkäufe und überfüllte Innenstädte vermieden werden", so der NRW-Ministerpräsident. In Essen fürchten Händler bereits einen Ansturm. Auch an Silvester soll es nach Laschet keine Versammlung an öffentlichen Plätzen geben und sich auch nicht mehr als zwei Hausstände treffen dürfen. Eine ähnliche Empfehlung gibt es auch von der Leopoldina: Die Experten dort raten dazu, das öffentliche Leben vom 24. Dezember bis zum 10. Januar herunterzufahren.

Harter Lockdown auch an Weihnachten in Essen?

© Kerstin Kokoska/ FUNKE Foto Services
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Die Forderung von Armin Laschet bedeutet auch, dass auch an Weihnachten höchstens fünf Personen aus zwei Haushalten zusammenkommen dürfen. Laschet ist aber um eine bundesweit einheitliche Lösung bemüht. Ob die anderen Bundesländer mitziehen, ist noch unklar.

Hessen hat bereits angekündigt, dass weitere Maßnahmen über die Schulschließung hinaus kommen werden. Niemand solle glauben, dass eine Schließung von Schulen "die entscheidende Stellschraube" für die Eindämmung der Corona-Pandemie sei, erklärte Hessens Kultusminister Lorz. Wenn es nicht auch weitere Einschränkungen wie im Einzelhandel gäbe, würden sich die jungen Menschen dann außerhalb der Schulen infizieren.

Corona-Zahlen steigen auf Rekordhoch - auch in Essen

In Deutschland hat es mit rund 30.000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden einen neuen Höchststand gegeben. Auch in Essen sind derzeit mit über 1.600 Menschen so viele nachweislich mit Corona infiziert, wie noch nie. Die Stadt Essen meldete am Freitag einen deutlich angestiegenen Inzidenzwert von 176,5 und am Vorabend vier neue Tote, die mit oder an dem Coronavirus verstorben sind.


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