Essen: Ansturm auf Geschäfte bei hartem Corona-Lockdown befürchtet

Ein harter Lockdown rund um Weihnachten wäre für den Einzelhandel in Essen dramatisch. Im Gespräch mit Radio Essen warnt der Einzelhandelsverbands-Chef Marc Heistermann vor einem Ansturm auf die Geschäfte.

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Warnung vor Ansturm auf Läden in Essen

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hat einen harten Lockdown noch vor Weihnachten und über die Feiertage gefordert. Er will, dass Geschäfte so schnell wie möglich schließen. Der Chef vom Einzelhandelsverband in Essen, Marc Heistermann, glaubt, dass einige Menschen noch keine Weihnachtsgeschenke gekauft haben. "Das heißt wir werden jetzt einen Ansturm auf die Läden erleben, mit Schlangen, mit Gedränge und all dem, was wir eigentlich vermeiden wollten". Der Handel brauche ein paar Tage Vorlauf, zum Beispiel um Sicherheitskräfte zu besorgen. Er hält schnelle Beschlüsse daher für kontraproduktiv.

Sterben nun auch die letzten Geschäfte in Essen?

Schon jetzt geht es vielen Geschäften in Essen wegen der Corona-Krise nicht gut. Hinzu kommt, dass die umsatzstarken Tage vor und nach Weihnachten besonders wichtig sind. "Das ist dramatisch, das Internet geht durch die Decke, man wird sich ganz ernsthaft Gedanken machen müssen, wie unsere Innenstädte nach Corona aussehen werden". Viele Geschäftsinhaber haben inzwischen kein Eigenkapital mehr, sodass sie ohne Hilfsgelder nicht überleben können.

 Pro Tag im Lockdown würde der stationäre Handel bis zu 1 Milliarde Euro verlieren, so Einzelhandelsverbands-Chef Marc Heistermann. Er weist darauf hin, dass viele Geschäfte mehr als 20 Prozent ihres Jahresumsatzes in den Wochen vor und nach Weihnachten machen. Daher fordert er ähnliche Hilfen, wie sie bereits den Gastronomen zugesichert wurden.

"Einzelhandel gilt nicht als Hotspot"

Die Geschäfte zu schließen, ist für den Einzelhandelsverbands-Chef nicht die richtige Maßnahme: "Wir haben Hygienekonzepte gehabt und waren die ersten, die das eingeübt haben - Einzelhandel gilt nicht als Hotspot in der Pandemie".

Am Wochenende wollen die Ministerpräsidenten der Länder mit Bundeskanzlerin Merkel zusammen kommen. Dann soll sich entscheiden, ob die Geschäfte noch vor Weihnachten schließen müssen und nur noch Geschäfte für Produkte des täglichen Bedarfs öffnen dürfen. Schon jetzt ist aber klar, dass ab Montag die Präsenzpflicht an Schulen in Essen aufgehoben ist.

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