Erste Hilfe für die Seele - Notfallseelsorge Essen, Mülheim, Oberhausen

Die Notfallseelsorge ist ein wichtiger Seelsorgedienst der evangelischen und katholischen Kirchen. Ab Januar beginnt in Essen ein neuer Ausbildungskurs für Freiwillige, die als Notfallseelsorger in den Städten Mülheim, Essen und Oberhausen helfen möchten.

© Kirchenkreis An der Ruhr/PR-Fotografie Köhring

Unmittelbare emotionale Unterstützung vor Ort

Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger stehen Menschen bei, die plötzlich vom Tod eines Angehörigen erfahren haben. Das kann durch Unfall, Suizid oder ein Gewaltverbrechen passieren. Sie bieten in den ersten Stunden nach solchen Ereignissen emotionale Unterstützung. Wenn jemand verstirbt, informiert die Polizei oder Feuerwehr die Notfallseelsorge. Eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter fährt zusammen mit der Kriminalpolizei zum Wohnort, an dem die Nachricht an den oder die Überbleibende übermittelt werden soll. Wenn die Polizei als Überbringer der Nachricht ihren Job gemacht hat, beginnt die "Arbeit" der Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger.

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"Komm mit einem leeren Blatt Papier"

"Wenn jemand die Nachricht übermittelt bekommt, dass ein Familienmitglied oder Partner gestorben ist, reißt das im ersten Moment den Boden unter den Füßen weg. Die Hilfe für solche Menschen, die gerade jemanden verloren haben, sieht immer anders aus. Manche schweigen zwei Stunden und man sitzt daneben. Andere sind laut und rennen durch die Wohnung und wieder andere wollen einfach nur reden und ihre Gedanken teilen. Wichtig ist es, offen zu sein, für jede Situation, die auf einen zukommt." sagt Iris Stratmann, Koordinatorin des Notfallseelsorge-Verbundes

Im Jahr 2023 gab es in Essen 209 Einsätze, in Oberhausen 133 Einsätze (davon zwei Großeinsätze) und in Mülheim 65 Einsätze. In Essen sind im Moment 42 ehrenamtliche Notfallseelsorger aktiv. Sie leisten seelischen Beistand - ganz unabhängig von Religion oder Konfession.

v.l. Mitarbeiter des DRK, Koordinatorin Iris Stratmann, Diakon Herwarth Schweres, Notfallseelsorgerin in der Ausbildung Barbara, Pfarrer Guido Möller, Notfallseelsorger Michael© Kirchenkreis Essen/Fotoagentur Roth.
v.l. Mitarbeiter des DRK, Koordinatorin Iris Stratmann, Diakon Herwarth Schweres, Notfallseelsorgerin in der Ausbildung Barbara, Pfarrer Guido Möller, Notfallseelsorger Michael
© Kirchenkreis Essen/Fotoagentur Roth.

Ausbildungskurs und Informationsabend

Der nächste Ausbildungskurs startet im Januar und dauert 120 Stunden. Während und nach der Ausbildung erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer professionelle Begleitung. Voraussetzungen für den Dienst sind Teamfähigkeit, persönliche Reife, eine christliche Glaubenszugehörigkeit, ein Mindestalter von 25 Jahren sowie eine gute körperliche und seelische Verfassung.

Wer Interesse hat oder neugierig ist, kann am Mittwoch (13.11.) von 18:30 bis 20:30 Uhr in der Hauptfeuerwache Essen zu einem Informationsabend kommen. Dort informieren die Koordinatoren des Notfallseelsorge-Verbundes, Iris Stratmann und Katharina Bungart, über die Ausbildung und die Arbeit in der Notfallseelsorge.

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