Demo in Essen - Mietwagenfahrer protestieren gegen Mindesttarif
Veröffentlicht: Donnerstag, 04.09.2025 14:57
In Essen haben am Donnerstag (04.September) etwa 60 Mietwagen-Fahrer gegen einen Mindesttarif für ihre Branche demonstrieren. So würden Uber und Co. teurer und damit unattraktiver werden.

Mietwagenfahrer in Essen protestieren gegen Mindesttarif
In Essen wird schon seit Monaten über einen Mindesttarif für Mietwagen diskutiert. Vor allem die Taxiunternehmer fordern diesen Tarif. Sie fühlen sich im Wettbewerb mit den Mietwagenfahrern benachteiligt. Für Taxen gibt es eine von der Stadt festgelegte Tarifverordnung. Taxifahrer müssen sich nach diesen Tarifen richten. Ihre Taxameter werden so eingestellt, dass sie auch nur danach abrechnen können. Anders ist das bei Mietwagen für Onlineplattformen wie Uber fahren. Hier richtet sich der Preis nach Nachfrage und Angebot. Gesetzlich ist nicht festgelegt, wie teuer eine Fahrt sein sollte. Das hat zur Folge, dass an manchen Tagen, wenn zum Beispiel eine Messe in Rüttenscheid ist, die Fahrt dorthin mit einem Mietwagen teurer ist als mit dem Taxi. An anderen Tagen, wenn nur wenige in die Richtung fahren wollen, ist der Mietwagen wieder günstiger. Die Stadt will deshalb einen Mindesttarif für Mietwagen einführen. Dieser Mindesttarif soll sich am Taxitarif orientieren. Die rechtliche Grundlage dafür ist allerdings umstritten. Die Mietwagenunternehmer warnen außerdem davor, dass durch den Mindesttarif dir Fahrten teurer werden würden. In einer Pressemitteilung des Anbieters Uber steht, dass die Fahrten dann im Durchschnitt mehr als 5 Euro teurer werden könnten.
Demo in Essen sorgt für Verkehrsbehinderungen
Rund 200 Mietwagenfahrer in Essen wollten am Donnerstag (04. September) mit einer langen Fahrzeugkolonne gegen den Mindesttarif protestieren. Gekommen waren aber nur knapp 60 Fahrer mit ihren Autos. Die Demonstration hat der Bundesverband "wirfahren" organisiert. Der Verband der Mietwagenfirmen fordert keine Einführung eines Mindesttarifs in Essen. Dadurch würden Jobs vernichtet und Mobilität wäre nicht bezahlbar, so steht es in einer Pressemitteilung. Für den Verband wird es durch den Mindesttarif auch keine neuen Kundinnen und Kunden für Taxen geben. Dadurch würden die Essenerinnen und Essener auch nicht mehr Taxi fahren, sagt der Bundesverband.
Flexiblere Preise für Taxen in Essen
Die Taxiunternehmen fordern von der Stadt Essen eine Einführung eines Festpreises für Taxifahrten, wenn diese vorher bestellt werden. Das ist für viele häufig ein Grund, eher mit einem Mietwagen zu fahren. Über die Apps erfahren Kundinnen und Kunden direkt den Preis, den sie für die Fahrt bezahlen sollen. Damit können sie leichter entscheiden. Wer sich in ein Taxi setzt und zum Ziel fährt, erfährt erst am Ende den Preis. Der steht dann auf dem Taxameter. Dieser Preis ist aber für alle gleich und variiert nicht ständig. Deshalb fordern die Taxiunternehmen, dass die entsprechende Verordnung geändert wird, damit auch sie in Zukunft den Kundinnen und Kunden direkt beim Bestellen einen Preis nennen können. Der sollte möglichst niedriger sein als der Preis zum festgelegten Tarif. Schon im Mai hatten die Taxifahrer für die Einführung des Mindesttarifes für Mietwagen und den Festpreis für sich demonstriert. In der letzten Ratssitzung vor der Sommerpause konnten sich die Politikerinnen und Politiker aber nicht einigen und haben die Entscheidung verschoben. Inzwischen gibt es einen Vorschlag der Stadt für den Mindesttarif. Darüber soll Ende September abgestimmt werden.
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