Corona-Folgen in Essen: Wie geht es jetzt weiter? - Stadt entwickelt Strategie für Familien

Die Stadt Essen will die Folgen der Corona-Pandemie vor allem bei Kindern und Jugendlichen möglichst schnell auffangen. Die haben unter den geschlossenen Kitas und Schulen am meisten gelitten und haben teilweise große Probleme. Dafür hat die Stadt Essen eine Post-Corona-Strategie entwickelt.

© Kostas Mitsalis/ Radio Essen

In Essen haben Kinder wegen Corona massive Probleme

Viele Kinder in Essen sind von den Folgen der Corona-Pandemie stark betroffen. Sie können sich nicht mehr so bewegen wie früher, teilweise sind sie dicker geworden und sie haben in der Schule und in der Kita zu wenig gelernt. Etwa ein Drittel aller Kinder in Essen sind davon betroffen. Bei den Untersuchungen der Kinder vor dem Schulstart ist das besonders aufgefallen. Da haben viel mehr Kinder Probleme mit Bewegung, Sehen und der Konzentration als früher. Außerdem hat die Stadt 300 Kinder im Blick, die noch viel zu wenig Deutsch können. Für die gibt es jetzt extra Sprachförderung. In insgesamt 13 Kitas gibt es extra Erzieher und Erzieherinnen, die sich um die Sprache der Kinder kümmern. Sie werden aus einem Förderprogramm bezahlt. Acht weitere Kitas stehen auf der Warteliste für das Förderprogramm.

Eltern in Essen bitten um Hilfe bei der Erziehung

Viele Eltern in Essen melden sich inzwischen beim Jugendamt und bitten um Hilfe. Allein in den ersten sechs Monaten diesen Jahres waren es 200 Eltern mehr. Insgesamt erhalten in Essen inzwischen 3800 Familien Unterstützung bei der Erziehung ihrer Kinder. Das fängt bei der Einzelberatung in den Familien an und geht bis zur gemeinsamen Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen. Diese Arbeit kostet das Jugendamt sehr viel Geld. Die Stadt sagt aber, besser, wenn die Eltern sich melden und Hilfe suchen, als die Schwierigkeiten nicht zu lösen. Inzwischen kommen auch wieder mehr Eltern zu den Erziehungsberatungsstellen als vor einem Jahr.

Mehr Bewegung für Kinder und Jugendliche in Essen

Insgesamt stellt die Stadt Essen in diesem Jahr noch 913.500 Euro zur Verfügung, damit Kinder und Jugendliche auf die unterschiedlichste Art und Weise gefördert werden. Vor allem Sport- und Bewegungsangebote sind wichtig, weil viele in der Lockdown-Phase nur zuhause gesessen und mit dem Handy und dem Computer gespielt oder ferngesehen haben. Das Kindergesundheitsmobil ist deshalb in Zukunft wieder unterwegs, es gibt Schnupperkurse in allen möglichen Sportarten und wieder an den Sonntagen Sportangebote in den Turnhallen.

Information für Eltern in Essen sind wichtig

Die Stadt hat inzwischen auch viel Informationsmaterial in unterschiedlichen Sprachen heraus gebracht. Es gibt Flyer und Plakate, die über das Corona-Virus, den richtigen Umgang und die Folgen informieren. Dazu hat die Stadt das Impfmobil gestartet. All das soll dazu beitragen, dass sich Eltern informieren und die Angebote auch wahrnehmen. Das Geld dafür sammelt die Stadt bei den unterschiedlichen Fördertöpfen des Bundes und des Landes ein.

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