Belastung durch Corona in Essen: Schwere Zeiten im Ronald McDonald Haus
Veröffentlicht: Donnerstag, 02.04.2020 14:40
Es ist gerade eine besonders schwere Zeit für die elf Familien im Ronald McDonald Haus am Rande des Grugaparks. Nicht nur das ihre schwer kranken Kinder bzw. Geschwister im Uniklinikum liegen,- jetzt kommt auch noch die Belastung durch Corona dazu. Für sie gilt das Besuchsverbot des Krankenhauses zum Glück nicht. Durch einen Seiteneingang und mit besonders viel Hygiene können sie weiterhin vorbeikommen.

Familien im Ronald McDonald Haus in Essen sind verunsichert
Sabine Holtkamp leitet das Haus der Kinderhilfe. Sie spürt die große Unsicherheit der Familien im Haus. Im Radio Essen-Interview erzählt sie aber auch, das die Familien in ihrer Not noch mehr zusammenrücken. Mit drei weiteren Kollegen muss sie zur Zeit den ganzen Laden schmeißen. Sonst wird sie unterstützt von über 70 ehrenamtlichen Helfern. Wegen Corona dürfen die aber zur Zeit das Haus nicht betreten.
Viele Angebote fallen in Essen weg
In normalen Zeiten gibt es für die Eltern und Geschwisterkinder viele Angebote, die von den Sorgen ein wenig ablenken sollen. Vom Verwöhn-Abendessen über das Oster-Frühstück bis hin zu Massagen und Spielenachmittagen mit anderen Familien aus dem Haus,- alles musste gestrichen werden. Jetzt heißt es Abstand halten. Eine Ansteckung mit Corona wäre für die kleinen Patienten im Uniklinikum eine riesen Katastrophe.
Abstand halten, steht an erster Stelle
Die meisten Zeit verbringen die elf Familien in ihren Apartements. In die Küche oder in die Gemeinschaftsräume dürfen immer nur maximal zwei Personen gleichzeitig. Die Hygienestandards sind extrem hochgeschraubt worden. Alle Oberflächen, Griffe und Knöpfe, zum Beispiel im Aufzug, werden ständig desinfiziert.

Auch schöne Momente im Essener Hundertwasserhaus
Hausleiterin Sabine Holtkamp freut sich über die Anrufe vieler ehrenamtlicher Helfer. Sie vermissen ihre Arbeit im Ronald McDonald Haus in Essen. Auch wenn die Familien im Haus auf Distanz gehen müssen, halten sie doch jetzt emotional noch mehr zusammen. Bei schönem Wetter sitzen sie im Innenhof des Hunderwasserhauses und genießen die Sonne. Was bleibt, sind die Sorgen um die schwer kranken Kinder in der Uniklinik.
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