Bärenklau in Essen - darauf müsst Ihr achten
Veröffentlicht: Montag, 22.07.2024 16:10
Im Juni und im Juli ist das Wetter gut, wir können in die Natur gehen. Genau zu diesen Zeiten blüht aber das gefährliche Bärenklau, auch Herkulesstaude genannt. Wo es Bärenklau in Essen gibt, was die Symptome sind und wie Ihr Euch schützt, lest Ihr hier.
Bärenklau in Essen - deswegen ist die Pflanze so gefährlich
Eine eigentlich harmlos aussehende Pflanze: Große weiße Blüten und ein langer, pelziger Stiel. Die kann aber für Menschen sehr gefährlich werden. Und zwar nicht nur durch kurzen Kontakt, sondern auch durch längeres Einatmen des Blütenstaubs. Kommt Ihr mit dem Bärenklau in Berührung, dann kommt es zu Rötungen, im schlimmsten Fall auch zu starken allergischen Reaktionen. Sollte die Sonne scheinen, wird es noch gefährlicher. Dann kommt es durch den Stoff in der Pflanze zu Verbrennungen auf der Haut, da er mit der Sonne reagiert. Auch Blasen und Quaddeln können auftreten. Wichtig zu wissen: Lange Hosen und lange Ärmel schützen nicht vor dem gefährlichen Stoff in der sogenannten Herkulesstaude - der gelangt auch durch die Kleidung. Durch das längere Einatmen können Kopfschmerzen und Übelkeit auftreten. Die Reaktionen müssen nicht sofort nach dem Kontakt auftreten, das kann auch zeitversetzt passieren. Auch bei uns in Essen gibt es das gefährliche Bärenklau an einigen Stellen.
Pflanzen auch in Essen - hier tauchen sie auf
Auch bei uns in Essen sind die gefährlichen Pflanzen an vielen Stellen ein Problem. Sie tauchen an Gehwegen oder im Wald auf. Aber vor allem an der Ruhr und an Flüssen wachsen sie besonders gut. Radio Essen-Hörerinnen und -Hörer melden mehrere Bärenklau-Hotspots zum Beispiel in Byfang, in Steele an der Ruhr und in Überruhr. Dort wachsen die Pflanzen wohl teilweise schon auf die Gehwege. Grün und Gruga bekämpft die Pflanzen in der Stadt zwar, aber ein komplette Verdrängung ist nicht möglich, heißt es. In großen Parkanlagen und Friedhöfen gibt es das gefährliche Bärenklau eher selten, weil die Grünflächen da intensiv gepflegt werden. Um Bürgerinnen und Bürger an viel bewachsenen Orten zu schützen, stellt die Stadt Essen an diesen Stellen Informationstafeln zum Riesenbärenklau auf. Die gibt es zum Beispiel in der Heisinger Ruhraue. Auch ein Schäfer hatte in Essen geholfen, das Bärenklau zu bekämpfen, denn - für Schafe ist die Pflanze nicht gefährlich, sie fressen sie einfach auf. Im Ludwig-Kessing-Park in Überruhr waren die Schafe von Sebastian Scholz im Einsatz, um die Pflanzen zu fressen. Nachdem Hunde die Schafe angegriffen hatten, hat der Schäfer seine Herde aus dem Park getrieben und die Arbeit in Überruhr eingestellt.
Wie Ihr Euch gegen die gefährlichen Pflanzen schützen könnt
Solltet Ihr in Essen unterwegs sein und die Pflanze entdecken, dann gilt natürlich: Berührungen unbedingt vermeiden, auch mit Kleidung. Wenn Ihr doch in Kontakt mit der Pflanze kommt, dann solltet Ihr den Bereich mit Wasser und Seife abwaschen und auf keinen Fall in die Sonne gehen. Bei Verbrennungen oder Hautreizungen ist es wichtig, die Stelle in den nächsten Tagen gut mit Sonnencreme einzucremen. Bei stärkeren Reaktionen, wie Verbrennungen, Fieber oder Kreislaufproblemen solltet Ihr dringend zum Arzt gehen. Dr. Wiebke Sondermann ist Oberärztin am Uni-Klinikum Essen. Sie gibt diese Tipps:
Bärenklau in den Gärten in Essen
Das Riesenbärenklau kann auch in den Essener Gärten auftauchen. Dann ist schnelles Handeln gefragt. Die Pflanzen wachsen schnell wieder nach, wenn sie nur unten am Stiel abgeschnitten werden. Da hilft nur: An der Wurzel ausgraben. Dabei solltet Ihr wasserdichte Kleidung tragen, um jeglichen Kontakt mit der Pflanze oder dem Staub zu vermeiden. Da kann auch ein Atemschutz helfen. Ist die Pflanze dann an der Wurzel ausgegraben, solltet Ihr sie am besten verbrennen - ebenfalls mit Schutzkleidung, um keine gefährlichen Dämpfe einzuatmen. Wenn Ihr das Bärenklau entdeckt, dann ist schnelles Handeln gefragt. Sonst verliert die Pflanze ihre Samen und es wachsen weitere Herkulesstauden im Garten.
Sportler in Essen durch gefährliches Bärenklau verletzt
In Essen sind einige Sportlerinnen und Sportler mit schweren Verletzungen ins Ziel gelaufen. Über 100 Kilometer waren sie beim Mammut-Marsch unterwegs - Start und Ziel in Essen. Über eine Route durch zum Beispiel Wuppertal und Velbert waren sie 24 Stunden unterwegs. Nachdem einige von ihnen in Velbert mit dem Bärenklau in Berührung gekommen sind, kamen sie verletzt ins Ziel. Durch den Kontakt mit dem Bärenklau und der Sonne kam es zu schweren allergischen Reaktionen und Verbrennungen. Zwei Personen mussten laut Feuerwehrsprecher Christian Schmücker sogar zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden.
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