Uni Duisburg-Essen: Rektorin empört über Cyberangriff - "Das ist unfair!"

An der Universität Duisburg/Essen laufen die Analysen nach dem Cyberangriff weiter. Die IT-Systeme der Uni wurden angegriffen und zum Teil wurden Daten verschlüsselt und die Angreifer fordern Lösegeld. Die Rektorin der Universität Duisburg/Essen erklärt hier im Interview mit Radio Essen, wie es weitergeht und was sie von der Attacke hält.

© Annika Honnef/Radio Essen

Rektorin der Uni Essen verurteilt Hackerangriff als unfair

Die Rektorin der Universität Duisburg/Essen, Prof. Dr. Barbara Albert, beurteilt den Cyberangriff auf die IT-Systeme der Uni als unfair gegenüber den Studierenden. Gerade nach den schwierigen Jahren während der Corona-Pandemie würden die Studierenden erneut bei ihrem Lernen behindert. Das sei unfair, erklärt Barbara Albert weiter. Inzwischen läuft der Lehrbetrieb an der Uni wieder in Präsenz, so dass zumindest die Seminare und Vorlesungen weitergehen. Lehrmaterial wird zum Teil ausgedruckt, wenn das möglich ist. Die Uni-Bibliothek hat bereits wenige Tage nach dem Angriff ihren Betrieb wieder aufgenommen, sagt die Rektorin weiter. Jetzt wird nach und nach analysiert, welche Bereiche alles betroffen sind. Das werde aber noch einige Zeit dauern, sagt Barbara Albert im Interview mit Radio Essen-Moderatorin Anna Bartl.

© Universität Duisburg/Essen

Unibetrieb in Essen bleibt eine Herausforderung

Die Universität Duisburg/Essen versucht weiter die Daten wieder herzustellen. In täglichen Sitzungen des Krisenstabes gemeinsam mit externen Experten und den Ermittlern der Polizei und der Staatsanwaltschaft Köln laufen derzeit die Analysen, welche Bereiche an der Uni alles betroffen sind. Das wird auch noch einige Zeit dauern. Die Rektorin Barbara Albert geht davon aus, dass es auch noch eine ganze Zeit dauert, bis der Normalbetrieb an der Uni wieder möglich ist. Inwieweit persönlichen Daten der Studierenden und Mitarbeitenden in die Hände der Cyberkriminellen gefallen sind, will die Uni nicht sagen.

Alles, was wir sagen, erreicht auch die Angreifer, sagt die Uni.

Inzwischen wird die neue Website der Uni weiter mit Informationen gefüllt. Die Abgabefristen für Arbeiten wurden bis Mitte Dezember verlängert. Die Mercator School of Management hat die aktuellen Prüfungen in den Januar verschoben. Die Kommunikation läuft aktuell über die sozialen Medien und auch die App der Uni funktioniert noch. Die Mitarbeitenden suchen immer wieder nach neuen Wegen, um an die fehlenden Informationen zu kommen. Manches liegt noch ausgedruckt vor. Es sind auch nicht alle Bereiche der Universität vom Cyberangriff betroffen.

Uni in Essen will aus der Krise lernen

Wie es nach dem Angriff weitergeht, darüber will sich die Universität in den nächsten Wochen Gedanken machen. Noch ist auch nicht klar, ob alle Computer von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der IT an der Uni wieder hergestellt und neu aufgesetzt werden müssen. Die Frage, welche weiteren Sicherheitsvorkehrungen eingeführt werden, ist ebenfalls noch offen. Rektorin Barbara Albert will dabei aber weiterhin abwägen, welche Sicherheitsvorkehrungen den Arbeitsablauf bremsen könnten. Entscheidungen darüber werden aber erst zu einem späteren Zeitpunkt getroffen. Bisher konnte die Uni den täglichen Cyberangriffen immer standhalten. Am ersten Adventswochenende haben die Angreifer aber doch eine Möglichkeit zum Eindringen in die IT-Systeme der Uni gefunden. Hier erklärt ein externer Experte, was an der Universität passiert ist.

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