Essen: VRR zögert noch beim 49-Euro-Ticket

Auf das 9 Euro-Ticket soll auch für Essen nächstes Jahr das 49 Euro-Ticket folgen. Doch der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr hat die Beschlüsse vertagt. Die Rahmenbedingungen passen noch nicht.

© Socrates Tassos/FUNKE Foto Services

Beschlüsse für 49-Euro-Ticket in Essen auf Januar vertagt

Es soll im April 2023 kommen: das neue Klimaticket oder auch 49-Euro-Ticket genannt. Darauf haben sich die Verkehrsminister vergangene Woche Dienstag (29.11.) geeinigt. Während sich Pendlerinnen und Pendler auf das neue günstige Ticket freuen, sieht der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr dem neuen Ticket mit großer Sorge entgegen. Vor allem aus finanzieller Sicht seien Nachbesserungen seitens der Bundesregierung notwendig, so der VRR.

"Wegen der noch unklaren Rahmenbedingungen werden die VRR-Gremien im anstehenden Sitzungsblock die erforderlichen Beschlüsse zur Umsetzung des Deutschland-Tickets noch nicht fassen."

Ursprünglich wollte der VRR über das Ticket bereits am kommenden Mittwoch, 7. Dezember entscheiden.

Finanzielle Bedenken für 49-Euro-Ticket in Essen

Das Problem, das bislang noch im Raum steht, ist das Finanzierungskonzept der Bundesregierung. Die Nahverkehrsbranche hat Sorge, dass die bisher vorgesehenen Gelder für das Ticket bei weitem nicht ausreichen werden. Zwar haben Bund und Länder vereinbart, das neue Ticket zur Hälfte zu finanzieren und dafür 3 Milliarden Euro angekündigt. Der Spitzenverband der Nahverkehrsunternehmen geht aber von einer Finanzierungslücke von bis zu 4,7 Milliarden Euro aus. Der VRR rechnet aufgrund des neuen Tickets mit Einnahmeverlusten in einer Höhe von rund 500 Millionen Euro.

Bestehende Bus- und Bahn-Tarife in Essen sehr viel teurer

Momentan sind fast alle Monatstickets teils deutlich teurer als 49 Euro. Der VRR geht davon aus, dass zum Start des Deutschland-Tickets mit einem Mal 570.000 Abokunden in den günstigen 49-Euro-Tarif rutschen werden. Im September hatte der VRR erst die Tarife erhöht. Ab Januar steigen die Ticketpreise um durchschnittlich 3,9 Prozent. Bis zum Start des neuen Tickets müssen Pendlerinnen und Pendler also noch tief in die Tasche greifen.

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