TUSEM Essen hält die Klasse – Emotionaler Abschied von Kapitän Szczesny

Klassenerhalt geschafft – und das mit jeder Menge Drama: Im letzten Heimspiel der Saison erkämpft sich TUSEM Essen ein 25:25 gegen Lübeck-Schwartau. Ein Abend voller Emotionen, Abschiede – und ein Spiel, das nichts für schwache Nerven war.

Der TUSEM Essen bleibt in der 2. Handball-Bundesliga.
© Radio Essen / Zoi Tasovali

TUSEM Essen mit Klassenerhalt in letzter Sekunde: Das Remis reicht

Es war das letzte Heimspiel der Saison – und was für eins: In einem nervenaufreibenden Krimi trennte sich der TUSEM Essen am Sonntagabend (1. Juni) mit 25:25 vom VfL Lübeck-Schwartau. Die 2.413 Zuschauerinnen und Zuschauer in der ausverkauften Halle im Sportpark Am Hallo sahen ein Spiel, das an Dramatik kaum zu überbieten war. Mit dem Punktgewinn sichert sich der TUSEM Essen den Klassenerhalt in der 2. Handball-Bundesliga.

Kampf um jeden Ball: TUSEM Essen liefert sich mit dem VfL Lübeck-Schwartau ein packendes Duell um den Ligaverbleib.
Kampf um jeden Ball: TUSEM Essen liefert sich mit dem VfL Lübeck-Schwartau ein packendes Duell um den Ligaverbleib.© Radio Essen / Zoi Tasovali
Kampf um jeden Ball: TUSEM Essen liefert sich mit dem VfL Lübeck-Schwartau ein packendes Duell um den Ligaverbleib.
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TUSEM Essen mit Höhen, Tiefen und puren Emotionen

Der TUSEM Essen erwischte einen Traumstart. Bereits nach wenigen Minuten stand es 2:0 – Max Neuhaus und Nils Homscheid trafen für die Gastgeber. Die Halle war sofort da. In der 6. Minute musste Felix Göttler nach einem Gesichtstreffer gegen Janik Schrader für zwei Minuten vom Feld. Doch selbst in Unterzahl blieb Essen stabil – nur ein Gegentor fiel in dieser Phase.

In der 12. Minute setzte Kapitän Dennis Szczesny mit einem Tempo-Gegenstoß ein Ausrufezeichen. Torwart Sebastian Plaue wuchs mit mehreren Paraden über sich hinaus – nach 20 Minuten hatte der TUSEM gerade einmal fünf Gegentore kassiert. Die Defensive zeigte, warum Essen zu den heimstärksten Teams der Liga gehört.

Doch dann die ersten Schrecksekunden: In der 23. Minute traf Max Neuhaus zum 10:7, musste danach aber angeschlagen vom Feld. Trainer Daniel Haase nutzte die Auszeit, um seine Mannschaft für die Schlussphase der ersten Hälfte neu zu ordnen. In der 28. Minute der nächste Rückschlag: Nils Homscheid musste nach einem Zweikampf humpelnd in die Kabine. Die TUSEM-Offensive war spürbar geschwächt. Zur Halbzeit führte Essen dennoch knapp mit 13:12.

Intensive Zweikämpfe und viel Tempo zwischen dem TUSEM Essen und dem VfL Lübeck-Schwartau.
Intensive Zweikämpfe und viel Tempo zwischen dem TUSEM Essen und dem VfL Lübeck-Schwartau.© Radio Essen / Zoi Tasovali
Intensive Zweikämpfe und viel Tempo zwischen dem TUSEM Essen und dem VfL Lübeck-Schwartau.
© Radio Essen / Zoi Tasovali

Spiel in Essen kippt – und dreht sich doch noch einmal

Kurz nach Wiederanpfiff kam der nächste Nackenschlag: In der 31. Minute sah Felix Göttler nach einem harten Foul an Einar Nickelsen die Rote Karte. Essen verlor damit nicht nur einen wichtigen Abwehrspieler, sondern auch eine zentrale Figur im Rückraum. Ohne Göttler und den verletzten Homscheid wurde der Essener Angriff nervös und fehleranfällig. Lübeck nutzte das konsequent aus.

In der 34. Minute gingen die Gäste erstmals in Führung (14:15), da das Essener Tor in Unterzahl leer stand. Der Spielfluss der ersten Hälfte war dahin – der TUSEM schaffte in siebeneinhalb Minuten nur ein einziges Tor. Die Folge: In der 44. Minute lag Essen mit vier Toren zurück. Haase zog die Notbremse und nahm seine letzte Auszeit.

TUSEM Essen kämpft sich in einem dramatischen Heimspiel gegen Lübeck zum rettenden Punkt.
TUSEM Essen kämpft sich in einem dramatischen Heimspiel gegen Lübeck zum rettenden Punkt.© Radio Essen / Zoi Tasovali
TUSEM Essen kämpft sich in einem dramatischen Heimspiel gegen Lübeck zum rettenden Punkt.
© Radio Essen / Zoi Tasovali

Aufholjagd beim TUSEM Essen mit Gänsehaut-Faktor

Mit dem Rücken zur Wand und der Halle im Rücken kämpfte sich der TUSEM Essen zurück. Die Zuschauer peitschten ihr Team nach vorne – und plötzlich funktionierte wieder mehr. In der 48. Minute war Essen nur noch zwei Tore hinten. Jan Reimer traf vom Siebenmeterpunkt zum 21:22. In der 51. Minute folgte der verdiente Ausgleich – erneut per Siebenmeter durch Reimer.

In den letzten Minuten entwickelte sich ein hochdramatischer Schlagabtausch. Die Spannung war greifbar. Zwei Minuten vor Schluss: Gleichstand. In der 58. Minute war es Max Neuhaus, der den TUSEM mit einem Wurf unter die Latte in Führung brachte. Doch Lübeck glich noch einmal aus. Am Ende stand ein 25:25 auf der Anzeigetafel – und das bedeutete: TUSEM Essen bleibt zweitklassig!

TUSEM Essen - VfL Lübeck-Schwartau 25:25 (13:12). TUSEM Essen: Felix Eißing (2), Nils Homscheid (5), Oskar Kostuj (3), Tim Mast (2), Max Neuhaus (6), Jan Reimer (5), Dennis Szczesny (1), Christian Wilhelm (1). VfL Lübeck-Schwartau: Niko Blaauw (2), Lukas Kingsley Emdorf (1), Kaj Geenen (4), Thore Kjell Heinemann (5), Paul Holzhacker (3), Einar Nickelsen (3),Janik Schrader (5), Jan-Eric Speckmann (1).

Ausverkaufte Halle, Gänsehaut-Atmosphäre: 2.413 Fans feiern TUSEM Essens Klassenerhalt gegen den VfL Lübeck-Schwartau.
Ausverkaufte Halle, Gänsehaut-Atmosphäre: 2.413 Fans feiern TUSEM Essens Klassenerhalt gegen den VfL Lübeck-Schwartau.© Radio Essen / Zoi Tasovali
Ausverkaufte Halle, Gänsehaut-Atmosphäre: 2.413 Fans feiern TUSEM Essens Klassenerhalt gegen den VfL Lübeck-Schwartau.
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Szczesnys letztes Spiel: Ein Abschied voller Emotionen

Für Kapitän Dennis Szczesny war es ein ganz besonderer Abend. Nach 14 Jahren Profihandball – davon elf im TUSEM-Trikot – beendete der 32-Jährige seine Karriere. Die Fans feierten ihn minutenlang, Geschäftsführer Jonathan Abbenhaus würdigte ihn als „Wahnsinnsvorbild“. Szczesny selbst dankte Fans, Familie und Verein – und verließ die Platte mit Tränen in den Augen.

TUSEM-Kapitän Dennis Szczesny spricht in seinem Abschiedsinterview bei Radio Essen über sein letztes Heimspiel, bewegende Momente seiner Karriere und den emotionalen Abschied in Essen.

© Radio Essen / Zoi Tasovali & Joshua Windelschmidt
TUSEM Essen jubelt nach dem 25:25 gegen Lübeck – Klassenerhalt in der 2. Handball-Bundesliga ist geschafft.
TUSEM Essen jubelt nach dem 25:25 gegen Lübeck – Klassenerhalt in der 2. Handball-Bundesliga ist geschafft.© Radio Essen / Zoi Tasovali
TUSEM Essen jubelt nach dem 25:25 gegen Lübeck – Klassenerhalt in der 2. Handball-Bundesliga ist geschafft.
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Dank und Abschiede beim TUSEM Essen

Neben Szczesny wurden auch weitere Spieler verabschiedet: Mats Haberkamp und Jan Weiß wechseln in die dritte Liga, Christian Wilhelm zieht es zum Zweitligisten HSG Nordhorn-Lingen, Fynn-Lukas Hermeling geht in die Dritte Liga nach Finnhorst. Sie alle wurden gebührend verabschiedet – ein Abend, den niemand so schnell vergessen wird.

Trainerstimme zum Klassenerhalt: Haase im Radio Essen-Interview

TUSEM-Cheftrainer Daniel Haase spricht im Interview mit Radio Essen über das dramatische Remis, den Klassenerhalt und die Zukunft seiner jungen Mannschaft. Jetzt reinhören!

© Radio Essen / Zoi Tasovali & Joshua Windelschmidt

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