Tourismus in Essen zieht wieder an: Deutlich mehr Übernachtungen

Die Hotels und Gaststätten in Essen haben gute Neuigkeiten: Der Tourismus hat im ersten Halbjahr 2022 wieder kräftig angezogen. Jetzt tauchen allerdings andere Probleme auf.

© Kristin Mockenhaupt/Radio Essen

Tourismus in Essen zieht kräftig an

Nach der Corona-Flaute erlebt der Tourismus in Essen wieder einen Boom: Im ersten halben Jahr dieses Jahres hat es rund 607.000 Übernachtungen in der Stadt gegeben. Die Gäste kamen dabei sowohl aus Deutschland als auch aus dem Ausland. Das waren insgesamt 176 Prozent mehr Übernachtungen als in der ersten Jahreshälfte 2021. Während Corona waren die Hotelbuchungen drastisch eingebrochen. Viele Betriebe konnten praktisch nicht mehr arbeiten. 

Hotels in Essen kämpfen mit Fachkräftemangel

Während sich die Buchungszahlen in Essen immer mehr beruhigen, gibt es jetzt ein völlig anderes Problem: Die Branche hat mit dem Fachkräftemangel zu kämpfen. Die Suche nach qualifizierten Arbeitskräften im Gastgewerbe ist besonders schwierig. Grund dafür sind oft die Arbeitsbedingungen.

"Wer im Gastgewerbe arbeitet, ist nicht nur spätabends oder am Wochenende im Einsatz. Die Beschäftigten erfahren oft auch erst am Vortag vom Chef, dass sie einspringen sollen. Zum Beispiel, weil sich die Wettervorhersage geändert hat und einen Run auf den Biergarten erwarten lässt",

erklärt Martin Mura, Geschäftsführer der NGG-Region Ruhrgebiet (Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten).

Allein in Nordrhein-Westfalen klagen 80 Prozent der Hotels über fehlende Hotelfachleute und 60 Prozent über fehlende Azubis in der Küche. Wer sich für die Branche entscheide, wisse, dass die Arbeitszeiten anders seien als in einem Büro-Job. In einem Punkt sind aber Hotels und Gaststätten attraktiver geworden: Die Löhne in der Branche sind nach aktuellen Tarifvertrag für NRW in diesem Jahr um bis zu 28 Prozent gestiegen. Das sei ein enormer Schub, heißt es.

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