Stadtwerke Essen: Verspätete Abrechnungen - Entgegenkommen für verärgerte Kunden

Die Stadtwerke Essen müssen weiter einen Rückstand bei den Jahresabrechnungen aufholen. Einige Kundinnen und Kunden warten immer noch auf ihre Abrechnungen und damit auch auf die Festlegung des neuen Abschlages. Einige haben in den letzten Monaten auch gar nichts für Strom oder Gas bezahlt und müssen jetzt nachzahlen.

© Anna Bartl, Radio Essen

Stadtwerke Essen hinken mit Jahresabrechnungen hinterher

Die Stadtwerke Essen haben inzwischen schon drei Viertel der Jahresabrechnungen für Strom und Gas an die Kundinnen und Kunden verschickt. Ein Viertel der Kundinnen und Kunden warten allerdings immer noch ungeduldig auf ihre Abrechnungen. Ein Sprecher der Stadtwerke Essen erklärt im Gespräch mit Radio Essen die Hintergründe für die Verzögerungen.

Inzwischen haben die Stadtwerke den komplizierten Modus für die Strom- und Gaspreisbremse in das IT-System für die Abrechnungen eingepflegt. Die Kosten dafür liegen bei rund 200.000 Euro. Sobald die Entlastungen für Strom und Gas entweder Ende des Jahres oder im April 2024 auslaufen, müssen diese Mechanismen aus dem System wieder entfernt werden. Das haben die Stadtwerke im Blick. Außerdem haben viele Kundinnen und Kunden kräftig gespart. Das ist einerseits gut, aber wenn der aktuell gemeldete Zählerstand zu weit vom alten Zählerstand abweicht, dann schlägt das Abrechnungssystem der Stadtwerke Alarm. Dann muss sich eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter in der Abrechnungsstelle die Zahlen genau ansehen und prüfen, ob sie plausibel sind. Vor allem beim Gas haben die Kundinnen und Kunden im letzten Winter viel gespart, deshalb gibt es auch häufiger diese Abweichung bei den Zählerständen als früher. Eine Bearbeitung der Abrechnung "per Hand" verzögert aber wieder den Prozess.

In Essen sollen Kunden der Stadtwerke schnell entlastet werden

Durch die verzögerten Abrechnungen der Stadtwerke Essen ist bei den Kundinnen und Kunden zum Teil ein neues Problem entstanden. Ohne Abrechnung und neue Abschlagszahlung bucht das System nichts mehr vom Konto ab. Das wird vielleicht einigen Kundinnen und Kunden noch gar nicht aufgefallen sein. Die Abschläge müssen sie aber trotzdem zahlen. Die Nachzahlung wollen die Stadtwerke Essen aber nicht in einer Summe einfordern. Die Zahlungen werden auf die Abschläge für das gesamte Abrechnungsjahr gestreckt. So bleiben die Zahlungen in einem für die Kundinnen und Kunden überschaubaren Rahmen und überfordern sie nicht.

Bei den Entlastungszahlungen aus den Energiepreisbremsen dagegen wollen die Stadtwerke sofort zahlen. Das bedeutet, dass die Kundinnen und Kunden, die bis jetzt nicht erhaltenen Entlastungen sofort auf ihre Abschläge angerechnet bekommen. Das bedeutet, dass sie je nach Höhe der Entlastung im Monat nach der Jahresabrechnung gar keinen Abschlag oder nur eine geringe Summe zahlen müssen. Teilweise sorgt die Entlastung auch noch im darauffolgenden Monat für eine niedrigere Zahlung. So kommt dann bei einigen Kundinnen und Kunden doch endlich auch die von der Bundesregierung vorgesehene Entlastung für Strom und Gas an.

Ein Sprecher der Stadtwerke Essen sagt auf Radio Essen-Nachfrage, er hofft, dass in der zweiten Jahreshälfte die Abrechnungen pünktlich ankommen. Außerdem rät er allen Kundinnen und Kunden die neuen Abschläge zu prüfen und bei Problemen mit dem Kundenservice zu sprechen. Einfach zu lesen, seien die Abrechnungen aber nicht, gibt Thomas Falk zu, auch wenn sich die Stadtwerke Mühe gegeben haben, diese so einfach wie möglich zu machen.

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