Stadt Essen macht gefährliche Radstrecke sicherer

Am Europaplatz in Essen wird es für Radfahrerinnen und Radfahrer bald anders - und hoffentlich sicherer. Warum die Stadt handeln muss und was genau geplant ist, lest Ihr hier.

Symboldbild Radweg
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Viele Unfälle in Essen am Europaplatz

In Essen soll eine gefährliche Stelle für Radfahrerinnen und Radfahrer entschärft werden. Sie befindet sich am Europaplatz im Südviertel. Zwischen 2021 und 2024 kam es dort zu 13 Unfällen - ein klarer Fall für die Unfallkommission der Stadt Essen. Besonders betroffen ist der Abschnitt zwischen der Huyssenalle und der Unterführung am Hauptbahnhof. Hier endet der bisherige Radfahrstreifen abrupt. Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer müssen sich die Fahrbahn ab da mit Autos und Bussen teilen oder auf den Gehweg ausweichen. Das führt regelmäßig zu gefährlichen Situationen.

Neuer Radstreifen in Essen soll Netzlücke schließen

Jetzt plant die Stadt Essen eine Sofortmaßnahme: Der Fahrradstreifen aus der Huyssenalle soll bis zur Unterführung am Hauptbahnhof verlängert werden. Dafür wird eine bestehende Autospur umgeplant - künftig dürfen dort nur noch Busse und Fahrradfahrer fahren. Die neue Spur wird extra breit angelegt, sodass auch Gelenkbusse sie sicher nutzen können. Fahrradfahrer, die sich dort unsicher fühlen, dürfen außerdem weiterhin auf den Gehweg ausweichen.

Um die neue Verkehrsführung klar zu kommunizieren, werden entsprechende Schilder und Fahrbahnmarkierungen angebracht. Auch Richtungstafeln und Fahrbahn-Pfeile werden angepasst. Eine bauliche Trennung zur Autospur ist jedoch nicht vorgesehen. Die Stadt Essen verweist auf Radio Essen-Nachfrage darauf, dass sich alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer eigenverantwortlich an die neue Regelung halten müssen. Verstöße - etwa durch Autofahrer - könnten entsprechend geahndet werden.

Maßnahme in Essen ist rechtlich verpflichtend

Laut der Stadt Essen ist die Umsetzung der Maßnahme nicht nur fachlich geboten, sondern auch rechtlich verpflichtend. Denn: Die Unfallkommission hat eine sogenannte Unfallhäufungsstelle festgestellt. Ihre Empfehlungen sind für die Stadt Esse verbindlich. Eine politisiche Abstimmung ist in diesem Fall nicht nötig. Ziel ist es, schnell für mehr Sicherheit zu sorgen, bevor weitere Unfälle passieren.

Umsetzung der neuen Fahrradspur in Essen soll kurzfristig starten

Die Maßnahme kostet rund 20.000 Euro und beschränkt sich auf Markierungsarbeiten - also, ohne große Baustellen. Die Stadt Essen will sie kurzfristig umsetzen, in Abstimmung mit dem Baufortschritt an der neuen Citybahn. Die Ruhrbahn ist in die Planung eingebunden und hat bereits zugestimmt. Eine Verkehrsuntersuchung hat laut Stadt ergeben: Auch wenn eine Autospur entfällt, kommt es nur zu geringen Beeinträchtigungen - vor allem am Nachmittag zur Rush Hour. Gleichzeitig profitieren Busse von der neuen Spur, weil sie sich am Stau vorbeischieben können. Dauerhafte Rückstaus oder größere Verkehrsprobleme erwartet die Stadt nicht.

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