Schulen in Essen mit großen Bedenken wegen der Corona-Selbsttests

An einigen Schulen in Essen haben die Schulleiter:innen und Lehrer:innen ein mulmiges Gefühl wegen der Corona-Selbsttests. Die Idee sei zwar grundsätzlich gut, dann wisse man, was los ist, aber die Durchführung der Selbsttest sei mit großen Schwierigkeiten verbunden, sagen die Schulleiter:innen. Radio Essen hat mit ihnen über die Probleme gesprochen.

Arzt, der Speichelprobe aus dem Mund des Patienten entnimmt und dabei das diagnostische Verfahren für Speicheluntersuchungen durchführt.
© Dmitry Naumov/Shutterstock.com

Schulen in Essen sehen große Schwierigkeiten

Bei den Corona-Tests selbst kann einiges schief gehen, erklärt der Schulleiter der Alfred Krupp Schule in Frohnhausen. Der Teststab wird zu tief in die Nase geschoben oder der Test nicht richtig ausgeführt. An dem Gymnasium werden die Schüler:innen gerade wochenweise unterrichtet, deshalb organisiert er den ersten Selbsttest für Freitag und hofft, dass bis dahin auch die Test-Kits da sind. Die Mehrheit der Eltern wird den Test wohl zulassen, meint er, aber einige würden auch widersprechen. Das müsse man dann auch akzeptieren.

Mit einem Brief an die Eltern bereiten die Schulleiter der Gesamtschule Nord in Essen-Vogelheim und am Gymnasium an der Wolfskuhle in Steele den Test vor. Auch hier rechnen alle damit, dass einige Eltern ihre Kinder den Test nicht machen lassen. Einige Schulen haben inzwischen auch schon eine Mail bekommen, in der die Pakete mit den Tests angekündigt werden.

Corona in Essen: Was passiert, wenn das Ergebnis positiv ist?

Diese Frage stellen sich alle Schulleiter:innen in Essen und sind sehr besorgt, wie ihre Schüler:innen damit umgehen. Wenn gemeinsam in der Klasse in der ersten Stunde auf Corona getestet wird, so wie es das NRW-Schulministerium vorsieht, dann bekommen auch die anderen das Ergebnis mit. Spätestens, wenn jemand den Klassenraum verlassen muss.

Der Schulleiter an der Gesamtschule Nord in Vogelheim hat schon mal zwei Klassenräume für die positiv auf Corona getesteten Schüler:innen frei gemacht und hofft, dass sie ausreichen. Zu viele Schüler:innen möchte er in der Situation auch nicht gemeinsam in einen Raum schicken. Sie sollen dort auf ihre Eltern warten, die sie abholen kommen.

Schulleiterin aus Essen: "Eigentlich ist das alles eine Zumutung"

Das meint die Schulleiterin am Gymnasium an der Wolfskuhle in Steele und führt dafür gleich mehrere Gründe an. Den Lehrer:innen wird zugemutet, dass die Schüler:innen in den Klassen ihre Masken absetzen, anders lässt sich der Test nicht machen, dann sollen sie die Tests kontrollieren und außerdem fällt für den Test eine ganze Stunde Unterricht aus. Denn selbst bei kleinen Gruppen von 16 Schüler:innen braucht das alles eine gewisse Zeit. Sie fordert deshalb, dass die Schüler:innen den Test zuhause mit ihren Eltern machen sollten und das Ergebnis abfotografieren und den Lehrer:innen einfach zeigen sollten.

Dem stimmt auch der Schulleiter der Bertha-von-Suttner-Realschule in Rüttenscheid, zu. Auch er würde den Test lieber zuhause machen lassen. Seine Schüler:innen seien nach der langen Pause emotional noch gar nicht soweit und hätten nicht genügend Vertrauen in die Schule um mitzumachen. Auch er meint, dass der Test sehr viel Zeit vom Unterricht verbraucht.

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