Schule in Essen: Nach vereiteltem Terroranschlag wieder Unterricht

Nach dem vereitelten Terroranschlag am Don Bosco-Gymnasium in Bochold geht dort heute der Unterricht wieder los. Seit Donnerstag war die Schule für die meisten Schüler geschlossen, nach dem ein Mitschüler dort offenbar einen Terroranschlag geplant hatte. Wie die rund 800 Schülerinnen und Schüler ab heute zurück in den Alltag finden sollen, lest Ihr hier.

Großer Polizeieinsatz am Don-Bosco-Gymnasium in Essen
© Radio Essen/ Fabian Schulenkorf

Essen: Don Bosco-Gymnasium startet wieder mit Unterricht

Am Don Bosco-Gymnasium in Bochold geht heute der Unterricht wieder los. Das Gymnasium war am Donnerstag (12. Mai) deutschlandweit bekannt geworden, weil ein 16-Jähriger Schüler dort einen Terroranschlag vorbereitet haben soll. Seitdem war das Gymnasium für die meisten Schüler geschlossen, gestern fanden dort nur die mündlichen Abiturprüfungen statt. Heute sollen die 800 Schüler wieder zum Unterricht kommen. Der Start soll dabei aber sehr fließend geschehen, so dass die Schülerinnen und Schüler die Chance haben, die Ereignisse zu reflektieren und zu verarbeiten. In der ersten Stunde gibt es Gespräche mit den Klassenleitungen und den BT-Lehrern, danach ist auf dem Sportplatz der Schule ein gemeinsames Zeichen für ein friedliches Miteinander geplant. Außerdem sind den ganzen Tag Schulpsychologen vor Ort, die als Ansprechpartner für die Schülerinnen und Schüler zur Verfügung stehen und ihnen ein "Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit" geben sollen. Klassenarbeiten und Klausuren werden heute keine geschrieben.

Terroranschlag an Schule in Essen geplant: 16-Jähriger Schüler in Untersuchungshaft

Gestern war bekannt geworden, dass der Generalbundesanwalt die Ermittlungen in dem Fall übernommen hat. Das zeigt die besondere Bedeutung der geplanten Tat, denn der Generalbundesanwalt übernimmt in der Regel nur Ermittlungen gegen Mitglieder terroristischer Vereinigungen, wie beispielsweise des IS. Außerdem ist der verdächtige Schüler noch minderjährig und wird wohl nach Jugendstrafrecht behandelt. Ihm wird vorgeworfen, mit mehreren Bomben, einer Armbrust und anderen Waffen einen Terroranschlag am Don Bosco-Gymnasium und möglicherweise auch seiner ehemaligen Schule, der Realschule am Schloss Borbeck, geplant zu haben. Die Waffen hatte ein SEK-Team in seinem Kinderzimmer gefunden, außerdem mehrere Hinweise auf einen rechtsradikalen Hintergrund. Der Spiegel hatte gestern aus einer Art Manifest zitiert. Daraus geht hervor, dass sich der Schüler offenbar den rechtsradikalen Massenmörder Anders Beren Breivik zum Vorbild genommen hatte. Breivik hatte 2011 in Oslo und auf der Insel Utoya 77 Menschen getötet und sitzt aktuell im Gefängnis. Als Motiv gab er damals an, Norwegen gegen den Islam verteidigen zu wollen.

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