Polizei Essen: Anfangsverdacht zu "gefährlicher Körperverletzung im Amt"

Essen: Ermittlungen gegen Polizisten nach Gewalt gegen nackten Mann

Nach dem möglicherweise zu harten Polizeieinsatz in Leithe wird jetzt offiziell gegen die beteiligten Polizisten ermittelt. Es gebe einen "Anfangsverdacht wegen gefährlicher Körperverletzung im Amt", bestätigt die Polizei in Bochum. Sie hat aus Neutralitätsgründen die Ermittlungen übernommen und inzwischen auch die Essener Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Die WAZ hatte als erstes darüber berichtet. Ihr liegen offenbar außerdem Zeugenaussagen und Videos von dem Vorfall vor. Unter anderem habe der Polizeihund bei dem Einsatz keinen Maulkorb getragen und sich sofort in die Wade des nackten Mannes verbissen. Außerdem gebe es Bilder, wie der Mann schon am Boden liegt und fixiert wird, während ein Polizist und eine Polizistin mit Schlagstöcken auf seine Beine einprügeln, schreibt die Zeitung. Die Ermittlungen der Polizei Bochum laufen noch, unter anderem werden noch Bilder der Bodycams ausgewertet. Sie wurden von der Polizei in Essen schon gesichert, liegen der Polizei Bochum aber noch nicht vor, sagte ein Sprecher auf Radio Essen-Anfrage.

Polizei-Einsatz in Leithe: So lief er offenbar ab

Der Einsatz in Leithe hatte am Freitagabend (8. April) eigentlich eher unspektakulär begonnen. Sanitäter hatten die Polizei gerufen, weil sie an der Wendelinstraße von einem Mann angegriffen worden waren. Als die Polizei dazukam, zog sich der Mann aus und rannte in einen nahegelegenen Park. Dort soll der Mann plötzlich mit einem Knüppel auf die Polizisten eingeschlagen haben. Die haben ebenfalls zugeschlagen und dabei auch einen Elektroschocker udn einen Polizeihund eingesetzt. So steht es in der Mitteilung der Essener Polizei zu dem Vorfall, den sie am Montag (11. April) veröffentlichte. Darin wird auch bereits erwähnt, dass die Bochumer Polizei den Einsatz prüft. Der Mann wurde bei dem Einsatz schwer verletzt und musste ins Krankenhaus. Er ist offenbar auch psychisch krank. 

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