Ruhrverband in Essen: So nass und warm war der letzte Winter
Veröffentlicht: Freitag, 18.03.2022 05:49
Der Ruhrverband ist bei uns in Essen zuständig für die Wasserwirtschaft an der Ruhr. Er betreibt unter anderem die Talsperren an der Ruhr und hat deshalb auch die Niederschläge und Wetterlagen im Blick. Die Auswertung des letzten Winters zeigt den Klimawandel, hat aber auch positive Folgen für uns.
Winter in und um Essen: Erst zu trocken, dann zu nass
Der Winter bei uns an der Ruhr war deutlich nasser und wärmer als sonst. Der Ruhrverband hat das Wetter an der Ruhr für die letzten drei Monate ausgewertet und sagt, der Winter sei im Dezember noch deutlich zu trocken gewesen. Der Verband sagt, um 29 Prozent. Der Januar sei dafür schon leicht nasser gewesen als sonst (7 Prozent) und im Februar habe es sogar doppelt so viel Niederschlag gegeben. Seit Beginn der Aufzeichnungen durch den Ruhrverband habe es überhaupt erst vier Jahre gegeben, in denen im Februar mehr Regen gefallen sei. Der letzte Fall ist allerdings erst zwei Jahre her.
Temperatur im Winter in Essen zu hoch
Insgesamt gab es im Winter 345 Liter Niederschlag pro Quadratmeter, das ist 20 Prozent mehr als im Schnitt aller Aufzeichnungsjahre von 1927 bis 2020. Außerdem war der letzte Winter etwa zwei Grad wärmer als normal, schreibt der Ruhrverband. Im Vergleich zum Durchschnittswert aus den Jahren 1981 bis 2010 war der Dezember um 1,5 Grad, der Januar um 1,8 Grad und der Februar um 3,2 Grad wärmer.
Das Gute am warmen und nassen Winter ist, dass die Talsperren aktuell besonders gut gefüllt sind, schreibt der Ruhrverband. Aktuell sind sie zu über 92 Prozent gefüllt, das ist für die Jahreszeit überdurchschnittlich gut. Seit Ende der 60er Jahre gab es erst vier Jahre, in denen der Füllstand der Talsperren zu dieser Jahreszeit höher war. Mit den Talsperren sorgt der Ruhrverband nicht nur für die Trinkwasserversorgung im Ruhrgebiet und darüber hinaus, sondern auch dafür, dass der Pegel der Ruhr möglichst konstant ist. Das ist unter anderem für die Schifffahrt und die Wassersportler wichtig.