Problemhaus in Essen geräumt - jetzt soll es sicherer werden
Veröffentlicht: Dienstag, 12.08.2025 16:17
In Essen direkt zum Eingang in die Innenstadt steht schon seit Monaten ein großes Gebäude leer. Immer öfter haben sich dort Menschen rumgetrieben, sind eingebrochen oder dort war die Feuerwehr im Einsatz. Jetzt soll das endlich ein Ende haben.

Leerstehendes Gebäude in Essen wird endlich gesichert
In Essen gibt es eine Erleichterung für die Nachbarn an der Hachestraße und an der Hindenburgstraße. Das leerstehende Gebäude in der Innenstadt wurde am Dienstagvormittag (12.8.) geräumt. Ein Sicherheitsdienst hat dort noch zwei Menschen angetroffen. Jetzt soll nach vielen Versprechen der Eigentümer das Haus endlich richtig abgesichert werden. In welcher Form das passieren wird, wird in den nächsten Tagen zu sehen sein. Sperrholzplatten an den Eingängen und Gitter vor den Toren haben bisher niemanden abgehalten, dort immer wieder reinzugehen. Die Feuerwehr Essen musste dort immer wieder anrücken und kleinere Brände löschen. Vorher mussten die Feuerwehrleute jedes Mal des gesamte Gebäude durchsuchen, ob noch Personen drin sind. Schon im Mai hatte die Stadt den Eigentümer aufgefordert, das Gebäude zu sichern. Was damals passiert ist, hat aber nicht gereicht. Für die Absicherung ihrer Immobilien sind Eigentümer selbst verantwortlich. Jetzt soll das Haus, bis es richtig gesichert ist, rund um die Uhr bewacht werden. Wie es mit dem Gebäude dann generell weitergeht, ist offen. Ein Antrag auf einen Abriss liegt bei der Stadt aktuell nicht vor.
Bahnhofsviertel in Essen wird immer unattraktiver
In Essen wird das Bahnhofsviertel rund um den Hbf immer unattraktiver. Rund um die Bahnhöfe in Großstädten ist das keine Seltenheit. Das sind fast überall Orte, die besser aussehen könnten. In Essen kommen aktuell aber zwei Faktoren zusammen. Die Baustelle für die Citybahn auf der Hachestraße ärgert die Hotelbetreiber und sorgt vor allem bei der Anreise der Gäste für Probleme. Mehrere leerstehende Gebäude wie das Harfid-Gebäude, früher mal die Geno-Volksbank, das verlassene Intercity-Hotel, das zugenagelte Matratzenstudio an der Hindenburgstraße - all das sorgt für einen schlechten Eindruck. Die Hotelbetreiber und Geschäftsleute an den beiden Straßen können nur ihr Bestes geben. Über schlechte Bewertungen im Internet ärgern sie sich, ändern können sie an der Lage aber nichts. Vor kurzem wurden außerdem zwei Parkhäuser direkt an der Maxstraße und an der Hindenburgstraße geschlossen.
Innenstadt-Nachbarn in Essen hoffen auf deutliche Verbesserung
Direkt neben dem Harfid-Gebäude in Essen ist ein kleines inhabergeführtes Hotel. Wer durch die Tür des Center-Hotels geht, kommt in eine gut gepflegte Lobby. Der Mitarbeiter an der Rezeption blickt immer wieder auf den Bildschirm mit den Sicherheitskameras. Die Autos der Gäste parken direkt im Hinterhof neben dem verlassenen, zugemüllten Parkplatz des Harfid-Gebäudes. Jetzt hofft er, wird sich das endlich ändern, wenn das Gebäude gesichert wird. Mehrmals hat er schon die Polizei angerufen oder das Ordnungsamt der Stadt informiert, bisher ist nichts passiert.
Auch im Art Hotel Körschen haben die Inhaber die Zimmer neu gestaltet. Jedes mit einem eigenen Motto: u.a. Zeche Zollverein oder New York. Der Inhaber erzählt im Gespräch mit Radio Essen, dass er davon ausgeht, dass sich auf dem direkten Nachbargrundstück erst in ein paar Jahren wirklich etwas tun wird. Offen ist also weiterhin, was mit dem Haus eigentlich passieren soll.
Schräg gegenüber im Four Points Flex by Sheraton sorgt vor allem die Baustelle für die Citybahn immer wieder für Probleme. Das Hotel war schon einige Male gar nicht mehr richtig erreichbar, weil alle Zugänge gesperrt waren. Der Hotelchef erzählt von kurzfristigen Stornierungen der Gäste, die einfach nicht anreisen konnten. Das sei ärgerlich, sagt er weiter. Die Kommentare im Internet sind teilweise auch geschäftsschädigend, aber ändern kann er daran auch nicht wirklich etwas.
Eine Ecke weiter hat die Firma Arsatec, selbst als Entwickler und im Baugewerbe tätig, ein eigenes Bürogebäude errichtet. Die Nähe zum Bau- und Planungsamt ist für die Firma ein Vorteil. "Wir fühlen uns wohl und unsere Mieter auch", sagt Geschäftsführer Joachim Sälzer im Gespräch mit Radio Essen. Bisher hat auch keiner der Mieter gekündigt. Hinter den Bürogebäuden liegen 109 Wohnungen, die von Vivawest vermietet werden. Der Geschäftsführer hofft, dass die Citybahn bald fertig wird und dann zumindest die Straße wieder normal befahrbar ist.
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