Trump begrüßt Selenskyj am Weißen Haus
Veröffentlicht: Montag, 18.08.2025 19:24

Gipfel in Washington
Washington (dpa) - US-Präsident Donald Trump hat den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj zu den Gesprächen über den Ukraine-Krieg am Weißen Haus empfangen. Die beiden gaben sich die Hand, nachdem Selenskyjs Kolonne vorgefahren war.
Trump berührte den Ukrainer an der Schulter. Beide lächelten und schauten gemeinsam in die Kameras. Der US-Präsident legte kurz erneut seine Hand an Selenskyjs Schulter. Trump gab beim Eintritt in das Weiße Haus dann dem Ukrainer den Vortritt.
Trump will zunächst ein Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten im Oval Office führen. Das Weiße Haus plant nach eigenen Angaben neben diesem Zweiertreffen etwas später ein weiteres in größerer Runde mit europäischen Spitzenpolitikern.
Vor Selenskyj waren am Weißen Haus bereits Bundeskanzler Friedrich Merz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, Nato-Generalsekretär Mark Rutte, der britische Premier Keir Starmer, Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und der finnische Präsident Alexander Stubb eingetroffen.
Nach seinem Treffen am Freitag mit Kremlchef Wladimir Putin in Alaska, den er damit nach langer Isolation im Westen auf die Weltbühne zurückgeholt hatte, empfängt Trump nun Selenskyj, der von europäischen Regierungschefs und Spitzenpolitikern begleitet wird.
Trump hält Rückgabe der Krim an Ukraine für unrealistisch
Der US-Präsident verfolgt den Plan, Putin und Selenskyj direkt an einen Tisch zu bringen. Trumps Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten könnte - wenn es gut verläuft - der entscheidende Zwischenschritt dahin sein. Ziel ist es, ein Ende des russischen Angriffskrieges zu erreichen, das Töten zu beenden. Trump sieht sich in der Rolle des Vermittlers.
Kurz vor dem Treffen hatte Trump seinen Kollegen aus Kiew unter Druck gesetzt. In einem Post auf seiner Plattform Truth Social wandte sich Trump nicht etwa an Kremlchef Wladimir Putin als Angreifer, sondern schrieb: «Der ukrainische Präsident Selenskyj kann den Krieg mit Russland fast sofort beenden, wenn er will, oder er kann weiterkämpfen».
Im gleichen Atemzug erklärte der Republikaner auch den erhofften Nato-Beitritt der Ukraine und eine Rückgabe der 2014 von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim für unrealistisch. «Manche Dinge ändern sich nie!!!», schrieb er. Er verwies darauf, dass der damalige US-Präsident Barack Obama die Annexion der Krim 2014 nicht verhindert habe. Er fügte in Großbuchstaben hinzu: «KEIN NATO-BEITRITT DER UKRAINE.» Die russische Armee flog in der Nacht neue Luftangriffe auf die Ukraine.
Erinnerung an einen Eklat
Dass es nun erneut ein Gespräch zwischen Trump und Selenskyj im Oval Office gibt, weckt Erinnerungen an einen beispiellosen Eklat im Februar. Vor laufenden Kameras hatten der US-Präsident und sein Vize JD Vance Selenskyj zurechtgewiesen - er hatte dann Washington vorzeitig verlassen.
Danach gab es wieder eine Annäherung. Bekannt wurde ein Foto von Trump und Selenskyj, auf dem zu sehen war, wie sie im April im Vatikan am Rande der Papst-Trauerfeier miteinander sprachen.