Mangel an Erziehern in Essen wird zum Problem

In Essen fehlen überall Erzieherinnen und Erzieher. Allein in den Kitas ist in jeder siebten mindestens eine Stelle frei. Der Mangel an Erzieherinnen und Erzieher hat aber auch in vielen anderen Bereichen heftige Folgen.

© Dietmar Wäsche FUNKE Foto Services

In Essen fehlen die Menschen, die sich um die Kinder kümmern

In Essen sind zu Beginn des neuen Kita-Jahres noch 160 Stellen in den 1100 Kitas nicht besetzt. Das bedeutet, dass in fast jeder siebten Kita mindestens eine Erzieherin oder ein Erzieher fehlt. Deswegen müssen einige Kita-Träger ihre Betreuungszeiten einschränken. Mittelfristig kann das auch zum Abbau von Kita-Plätzen führen. Da gibt es in der Stadt aber immer noch zu wenig. Hier haben wir bei Radio Essen zu Beginn des Kitajahres eine Bilanz gezogen. Für Eltern hat das große Auswirkungen, weil sie dann entweder weniger oder gar nicht arbeiten können. Oliver Kern, Geschäftsführer bei der AWO, erklärt Radio Essen-Moderator Timm Schröder, wie die Suche nach Erzieherinnen und Erziehern läuft.

In Essen mehr Erzieherinnen für den offenen Ganztag

In Essen konnten zumindest für die Betreuung im Offenen Ganztag mehr Erzieherinnen und Erzieher gewonnen werden. Über die Ferien haben die Träger 89 neue Erzieherinnen und Erzieher eingestellt. Damit sind aktuell noch 30 Stellen nicht besetzt. Die Stadt Essen will deshalb mehr Werbung für den Beruf als Erzieherin und Erzieher machen und hat dafür ein neues Konzept entwickelt.

In der Stadt fehlen aber vor allem auch Erzieherinnen und Erzieher in den Heimen. Dort sind die Arbeitsbedingungen sehr anspruchsvoll. Die Mitarbeitenden arbeiten im Schichtdienst, die ganze Woche und die Kinder sind zunehmend schwieriger. Das hat zur Folge, dass der zuständige Allgemeine Sozialdienst bundesweit 100 Einrichtungen anfragen muss, wenn ein Kind untergebracht werden muss.

Stadt Essen baut Kitaplätze trotz Mangel an Erzieherinnen aus

Auch wenn in Essen Erzieherinnen und Erzieher fehlen, sollen weitere Kitas fertig werden. Auch dafür suchen die Träger der Kitas und die Stadt Essen wieder neues Personal. In diesem Kitajahr 2023/24 werden voraussichtlich 9 neue Kitas fertig. Die Kita an der Frillendorfer Straße in Frillendorf, am Mählerweg in Huttrop und an der Asbeckstraße in Bochold haben Anfang August den Betrieb aufgenommen. Zum 1. September wird die Kita Am Schroerkotten in Stoppenberg aufmachen. Einen Monat später im Oktober werden drei weitere Kitas an er Heinitzstraße in Altendorf, an der Dilldorfer Allee in Kupferdreh und an der Niederweniger Straße in Kupferdreh fertig. Im November geht es dann auch in zwei weiteren Kitas los an der Essener Straße in Stoppenberg und an der Zwinglistraße im Nordviertel. Insgesamt will die Stadt Essen zusammen mit den anderen Kita-Trägern in diesem Kita-Jahr rund 1140 neue Plätze in den Kitas schaffen.

In Essen werden auch Kitas geschlossen

Allerdings werden in Essen auch immer wieder Kitas geschlossen wie zum Beispiel die Kita St. Mariä Geburt an der Oslender Straße in Kupferdreh. Der KiTa Zweckverband betreibt die Kita im Pfarrhaus der Kirche. Dort können ausschließlich Kinder über 3 Jahren betreut werden. Die Kita ist viel zu klein und bietet kaum Platz für eine gute pädagogische Betreuung, erklärt der KiTa Zweckverband auf Radio Essen-Nachfrage. Deshalb wird die Kita 2026 geschlossen, so können alle Kinder, die dort jetzt noch betreut werden bis zu ihrem Übergang in die Grundschule bleiben. Als Ersatz gibt es dann ab diesem Kitajahr zwei neue größere Kitas in Kupferdreh.

Weitere Nachrichten aus Essen

Weitere Meldungen

skyline