Kleinfeldfußball-WM in Essen startet: Das erwartet Euch

Mitten in der Innenstadt in Essen startet am Freitag (2. Juni) ein kleines Sommermärchen. Die Kleinfeldfußball-Weltmeisterschaft verspricht ein großes Fest, viele Tore und kostenlosen Eintritt.

© Kostas Mitsalis / Radio Essen

Austragungsort in Essen ist einzigartig

Das Spielfeld mitten auf dem Kennedyplatz in der Innenstadt ist zwar kleiner als in einem gewöhnlichen Fußballstadion, die Show wird dafür umso größer. Mit der Weltmeisterschaft im Kleinfeldfußball, der "Socca-WM" findet vom 2. bis 11. Juni ein großes Event in Essen statt. Die Stadt hat sich dabei gegen die Mitbewerber aus Breslau und London durchgesetzt. Die Gründe dafür werden allen aufgefallen sein, die in diesen Tagen über den Kennedyplatz laufen. Ein Stadion mitten in der Innenstadt, und eben nicht irgendwo am Stadtrand, ist einzigartig. So wie auch die Rahmenbedingungen. Das Stadion wurde in kürzester Zeit hochgezogen und bietet Platz für 3.000 Menschen. Der Eintritt ist dabei das ganze Turnier über kostenlos. Für Christoph Köchy, Präsident des Deutschen Kleinfeld-Fußball-Verbands und Mitorganisator, wäre das ohne die Unterstützung der Stadt nicht möglich gewesen:

"Die Stadt wollte es unbedingt. Stadt und Land hatten richtig Bock das mit uns zu gestaltet und das ist das Wichtigste. Es sind 3.000 Leute und nicht viel Zeit zum Aufbau. Da brauchst du offene Türen, die du einrennst."

Mit einem Augenzwinkern bezeichnete er Essen auch als "heimliche Hauptstadt des Ruhrgebiets." Und die erwartet spannende Spiele.

Aufbau des Stadions auf dem Kennedyplatz

Kleinfeld-WM in Essen: So funktioniert's

Kleinfeldfußball wird auf einem 46 mal 24 Meter großen Kunstrasenfeld gespielt. Das ist weniger als die Hälfte eines normalen Spielfelds im Stadion. Dabei stehen pro Team fünf Feldspieler und ein Torwart auf dem Platz. Gespielt werden zwei Halbzeiten mit jeweils 20 Minuten, die Halbzeitpause dauert 5 Minuten. Abseits gibt es dabei nicht. Wer schon mal in der Soccer-Halle war, wird wissen, dass das ganz schön rasant werden kann. Es ist vor allem eine gute Kondition gefragt, da es immer hin und her geht. Für Christoph Köchy ist das der entscheidende Grund, zuzuschauen:

"Mit dem Ball am Fuß gibt es quasi keine Zeit. Bei 11 gegen 11 hast du auch mal 10 Minuten nicht den Ball. Ich liebe es, dass es kein Mittelfeld-Geplänkel gibt. Es gibt einfach Angriff um Angriff."

Eins sollte garantiert sein: ein 0:0 ist ausgeschlossen. "2:0 oder 3:0 vorn zu sein, bedeutet hier gar nichts. Das kannst du auch in fünf Minuten noch drehen", so Köchy. Viele Spieler sind übrigens ehemalige Fußballer, zum Teil aus der vierten oder fünften Liga. Nicht jeder gute Profifußballer ist auch ein guter Socca-Spieler. Da sind nochmal ganz andere Fähigkeiten gefragt. Vor allem, unter Druck was mit dem Ball anfangen zu können.

Christoph Köchy (2.v.l.) mit dem WM-Pokal © DKFV
Christoph Köchy (2.v.l.) mit dem WM-Pokal
© DKFV

Brasilien kommt als Favorit nach Essen

Wie groß dieses Turnier ist, zeigt sich beim Teilnehmerfeld. 44 Nationen aus 5 Kontinenten werden gegeneinander antreten und sind über eine Woche zu Gast in Essen. 15 Schiedsrichter werden eingesetzt, drei aus Deutschland, zwölf aus dem Ausland. Als Favorit geht dabei der amtierende Weltmeister Brasilien ins Rennen. Auf dem kleinen Feld ist auch immer mal wieder der ein oder andere Trick gefragt. Für die Samba-Kicker traditionell kein Problem. Das ist auch für Christoph Köchy immer wieder beeindruckend:

"Es ist einfach ein Genuss ihnen zuzugucken. Ich habe mal gesagt, dass wir diesen Sport von ihnen geliehen haben. Der gehört ihnen eigentlich. Ein bisschen ist es auch so."

Trotzdem geht die Deutsche Nationalmannschaft ambitioniert in ihre Heim-WM. Das Minimalziel sei auf jeden Fall das Viertelfinale. Mit einer großen Unterstützung der Fans im eigenen Land könnte sogar mehr drin sein, so Köchy. Wobei sich der Verbands-Präsident auch eine große und "einmalige" Unterstützung für andere Fans erhofft, wie er im Interview mit Radio Essen verriet.

© Mario Arlt / Radio Essen

Viel Programm in Essen

Das Finale des Turniers steigt am 11. Juni. Bis dahin wird rund um das Turnier einiges geboten werden. Es wird jeden Tag verschiedene Acts und Gäste geben. Unter anderem Ruhrpott-Legenden Ingo Anderbrügge und Kult-Trainer Peter Neururer haben sich angekündigt. Für Essen und kühle Getränke ist auch gesorgt. Stauder gibt es zwar nicht, aber die offiziellen Partner sind Coca-Cola und Heineken. Die Gastronomie rund um den Kennedyplatz soll jedoch auch profitieren. Der Streaming-Dienst DAZN übertragt sogar die ganze WM aus Essen live. Tickets braucht Ihr nicht reservieren: Die 3.000 Plätze im Stadion sind jederzeit frei zugänglich, auch für jeden, der beim Shoppen zufällig vorbeikommt. Zusätzlich gibt es viele verschiedene Mitmachaktionen. So könnte zumindest in Essen ein kleines "Sommermärchen"-Gefühl entstehen.

Die offizielle Eröffnungsfeier der Weltmeisterschaft startet am Freitag (2. Juni) um 19 Uhr. Das Eröffnungsspiel zwischen Deutschland und Zypern wird um 21 Uhr angepfiffen. Die Gruppenphase läuft bis Mittwoch (7. Juni), ab Donnerstag (8. Juni) starten dann die KO-Spiele. Anstoß im Finale am Sonntag (11. Juni) ist um 20 Uhr. Einen Tag vor WM-Start gibt es das erste Profi-Kleinfeldturnier für Frauenmannschaften. Mit dabei ist die SGS Essen.

Der Spielplan der Gruppenphase

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