Kirche in Essen wird zur Kita - So sieht es dort aus!
Veröffentlicht: Freitag, 27.09.2024 11:11
Auch bei uns in Essen gehen immer weniger Menschen in die Kirche. Was also tun mit den leeren Gotteshäusern? In einer Essener Gemeinde ist daraus - unter anderem - eine Kita geworden. Gleichzeitig sind Elemente der Kirche, wie der Turm, erhalten geblieben. So sieht es in dem neuen Gebäude aus.
Neue Kita in Essen bekommt ganz viel Platz
"Wir hatten kein Platz. Wir hatten sozusagen drei Räume und drei Gruppen. Und jetzt hat jede Gruppe drei Räume."
Hinter Kita-Leiterin Claudia Hose in Essen-Stadtwald liegen anstrengende, aber auch schöne Wochen. Sie ist mir ihrer Kita in ein neues Gebäude gezogen - und zwar in die ehemalige Kirche St. Theresia an der Goldfinkstraße. Die wurde rund eineinhalb Jahre lang umgebaut, sodass hier jetzt eine Kita mit fünf Gruppen Platz hat, aber auch eine Kapelle und Gemeinderäume, zum Beispiel für die Pfadfinder und die Kolpingsfamilie. Die Katholische Öffentliche Bücherei soll dort ebenfalls einziehen.
Dadurch, dass es in der neuen Kita viel mehr Platz gibt, können natürlich auch viel mehr Kinder betreut werden. Knapp über 90 sind es jetzt, statt über 60 wie vorher. Auch Kinder unter drei Jahren sind ab sofort dabei.
Große, helle Eingangshalle und Treppe mit Gucklöchern
In ihren Gruppen sind die Kinder nur am Anfang des Tages. Danach können sie die ganze Kita nutzen, wie es ihnen gefällt. Die ist auf zwei Etagen aufgeteilt. Es gibt eine große, helle Eingangshalle mit einem Oberlicht. Auch hier toben und spielen die Kinder. Von dort führt eine Treppe nach oben. In dem geschlossenen Geländer sind kleine Gucklöcher eingebaut, damit die Kinder oben trotzdem sehen können, was unten passiert - ohne, dass sie versuchen müssen über das Geländer zu klettern.
Besondere Räume in Essen zum malen, turnen und entdecken
In der neuen Kita St. Theresia des KiTa Zweckverbandes in Essen gibt es neben den Gruppenräumen viele besondere Räume. Einen zum Turnen, einen zum Basteln, Malen und Kneten, einen zum Forschen und Entdecken und einen zum Verkleiden. Außerdem gibt es Räume, die zum Spielen, aber bei Bedarf auch ganz einfach zum Schlafen und Ausruhen genutzt werden können. Und für die Kleinsten steht immer ein Ruheraum mit zehn Bettchen bereit. Dort können sie nach dem Mittagessen schlafen. Das Essen gibt es im Bistro. Vor der Tür steht eine kleine Anlage, über die die Kinder erfahren, welches Gericht es gibt. Dafür drücken sie einen Knopf und eine Stimme sagt ihnen das Menü an.
Neues Außengelände noch nicht fertig
Hier drinnen in der Kita in Essen spielen die Kinder schon seit einigen Wochen. Es müssen nur noch Kleinigkeiten gemacht werden, an den Wänden fehlen zum Beispiel Bilder und Dekorationen. Das Außengelände ist dagegen weniger fertig und kann noch nicht genutzt werden. Hier wird noch die Rutsche aus dem alten Kindergarten montiert und das alte Wasserspielzeug. Aber auch Neues wird es geben. Zum Beispiel ist schon ein Bodentrampolin eingebaut und ein kleines Labyrinth soll noch angelegt werden.
Elemente aus alter Kirche in Essen erhalten geblieben
Neben all dem Neuen in der Kita in Essen, geht die Kirche, die dort einmal war, nicht verloren. Der Grundriss ist erhalten geblieben, genauso wie einige bunte Glasfenster. Und in der Kapelle neben der Kita finden sich unter anderem die Steine aus der Kirche wieder, die die zwölf Apostel symbolisieren sollen. Auch das Kreuz und das Taufbecken stehen dort. Hier können die Kita-Kinder Andachten feiern, aber auch alle Gemeindemitglieder sind eingeladen herzukommen.
"Die Gemeinde hat eben ihren Platz nicht verloren, ihren Ort, wo sie hingehen kann", sagt Kita-Leiterin Claudia Hose. "Das ist eine ganz tolle Sache, wie die Kirche einfach mit neuem Leben gefüllt und nicht einfach abgerissen worden ist."
Eingeweiht wird das neue Gebäude am Dienstag, 1. Oktober, ab 18.30 Uhr mit einem Wortgottesdienst in der Kapelle. Danach werden die Räume gesegnet, und alle Interessierten können noch bei einem Imbiss und Getränken zusammen sein.
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