Kinderschutz in Essen: Studie zeigt hohen Beratungsbedarf zu sexualisierter Gewalt

In Essen sind mehr Menschen als angenommen von sexualisierter Gewalt betroffen. Das zeigt eine neue Studie des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit (ZI). Die Erkenntnisse sind erschreckend.

© Svenja Hanusch / FUNKE Foto Services

Neue Studie auch für Essen: Sexualisierte Gewalt an Kindern dramatisch hoch

Das Ausmaß der Menschen in Deutschland, die von sexualisierter Gewalt betroffen sind, ist groß. 12,7% der befragten Erwachsenen geben an, dass sie als Kind sexualisierte Gewalt erlebt haben. Der Anteil der betroffenen Frauen ist höher als bei Männern. Jede fünfte Frau ist betroffen, bei den Männern sind es 4,8%. Allerdings gehen die Wissenschaftler des ZI von einer großen Dunkelziffer aus.

Fachstelle in Essen für Prävention sexualisierter Gewalt

Mit der Fachstelle "Spezialisierte Beratung bei sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche" des Kinderschutzbundes Essen soll wichtiges Wissen für Betroffene und Nicht-Betroffene vermittelt werden. Außerdem führt der Kinderschutzbund seit 1998 das Mit-Mach-Theaterstück "Mein Körper gehört mir!" durch. Schulkinder an Grundschulen in Essen sollen damit an das Thema sexualisierte Gewalt herangeführt werden und mögliche Wege zur Hilfe aufgezeigt bekommen.

Fördermittel in Essen für Kinderschutz gestrichen

Doch das Präventions-Theaterstück steht vor dem Aus. Der Landschaftsverband NRW hat die Fördermittel gestrichen. Die Bedeutung zeigt sich aber an der gestiegenen Zahl der Beratungen: Im Jahr 2024 verdoppelte sich diese im Vergleich zu 2022 auf 95. Bei der Fortführung der Beratungen von betroffenen Kindern, Jugendlichen und ihren Familien ist der Kinderschutzbund Essen auf Spenden angewiesen.

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