Hochwasser in Essen: Lage auf den Straßen - Deilbach über die Ufer gelaufen

Der Pegel der Ruhr in Essen ist weiter angestiegen. In der Nacht auf Donnerstag ist in Kupferdreh auch doch der Deilbach über die Ufer getreten, es stehen Keller unter Wasser. Außerdem findet Ihr hier die aktuelle Lage auf den Essener Straßen und Wegen.

Hochwasser am Deilbach in Essen-Kupferdreh
© Radio Essen-Hörerin Andrea

Hochwasser in Essen – Sperrungen für Autos

Update vom 12. Januar:

Die Sperrungen der Holteyer Straße ist wieder aufgehoben. Auch der Rüpingsweg ist wieder frei, die Zufahrt zur Marie-Juchacz-Straße bleibt jedoch weiter gesperrt. Die Langenberger Straße und die Kurt-Schuhmache-Brücke hatte die Stadt schon Anfang der Woche freigegeben.

Update vom 07. Januar:

Der Pegel an der Ruhr sinkt weiter leicht. Am Sonntagabend (18 Uhr) lag der Pegel der Ruhr in Hattingen, der für uns in Essen relevant ist, bei 4,43 Metern. Da es in den nächsten Tagen wenig regnen soll, geht der Ruhrverband von weiter fallenden Pegelständen aus. Damit wird sich auch die Hochwassersituation weiter entspannen.

Update vom 05. Januar:

Die Stadt Essen hat weitere Sperrungen und Einschränkungen für Autofahrerinnen und Autofahrer bekanntgegeben:

  • Die Kurt-Schumacher-Brücke in Steele und die Langenberger Straße sind gesperrt (bis zur Überruhrstraße).
  • Über die Schwimmbrücke zwischen Burgaltendorf und Dahlhausen können keine Autos fahren.
  • In Burgaltendorf ist die Holteyer Straße an der Ruhr zwischen Charlottenberg und Worringstraße gesperrt, auf der anderen Uferseite die Straße "In der Lake“ in Horst ab der Horster Straße.
  • Der Wanderweg entlang der Ruhr ist zwischen der Schwimmbrücke Holtey und der Stadtgrenze Bochum sowie zwischen Maria-Juchacz-Straße und dem Bahnübergang Holthuser Tal gesperrt. Genauso der Zugang von dort aus zum S-Bahnhof Holthausen.
  • Weil der Rüpingsweg auch überflutet ist, ist der Zugang von der Maria-Juchacz-Straße aus ebenfalls gesperrt.

Zwar nicht gesperrt, aber durch Warnhinweise gekennzeichnet, empfiehlt die Stadt folgende Wanderwege nicht zu nutzen:

  • Den Wanderweg entlang der Ruhr zwischen Wuppertaler Straße/Konrad-Adenauer-Brücke und Henglerstraße
  • Den Zugang zur Gaststätte „Rote Mühle“
  • Den Uferweg entlang der Ruhrtalstraße zwischen Werden und Kettwig
  • Den Leinpfad zwischen Kettwig und Mülheim
  • Auch im Kaiser-Wilhelm-Park im Bereich der Grillzone hat sich eine große Wasserfläche gebildet. Betroffene Wege wurden abgesperrt und sind nicht begehbar.
  • Auch der Spielplatz an der Flandernstraße (Höhe Hausnummer 37) wurde durch den Dauerregen überflutet und ist aktuell nicht bespielbar. Die Eingänge und Wege zum Spielplatz wurden abgesperrt.

Außerdem warnt der RVR Ruhr davor, die sogenannten Brammen-Trails zu nutzen. Das sind die Wege rund um und über die Schurenbachhalde oder die Halde Eickwinkel. Die nassen und durchgeweichten Böden könnten absinken. Das birgt nicht nur Verletzungsgefahr, sondern könne auch die Halden stark beschädigen, heißt es.

Deilbach in Essen – Überschwemmungen in Kupferdreh

In Essen ist der Deilbach in der Nacht auf Donnerstag (04.01.) doch noch über die Ufer getreten. Am Mittwochnachmittag hat die Feuerwehr Essen noch von keiner akuten Gefahr gesprochen. Das kann sich aber nach einer Dauerregen-Nacht schnell ändern. So ist es dann auch gekommen. Am Markt in Kupferdreh ist der Parkplatz überschwemmt. Einige Radio Essen-Hörer berichten von Wasser im Keller. Die Feuerwehr hat dort aktuell aber keine Einsätze: Die Anwohnerinnen und Anwohner seien gut vorbereitet und hätten selbst Pumpen. Abends hat sie noch Sandsäcke nach Kupferdreh gebracht. Die Feuerwehr kontrolliert außerdem den Wasserstand regelmäßig, nach einem starken Anstieg in der Nacht würde der Pegelstand im Moment stagnieren (Stand: 04.01. 14:45 Uhr).

In Freisenbruch hat der starke Regen am späten Mittwochabend ebenfalls für Probleme gesorgt: Ein Feld war dermaßen durchnässt, dass der Boden kaum noch Wasser aufnehmen konnte. Es ist dann hangabwärts gelaufen und hat Keller an den Straßen Sachsenring und Groote-Ring volllaufen lassen. Der Bauer hat reagiert und nachts selbst ein Rückhaltebecken gebaggert. Von dort wird das Wasser abgepumpt. 

Radio Essen-Stadtreporter schauen sich die Lage vor Ort auch an, ihre Eindrücke ergänzen wir hier im Laufe des Tages.

© Kostas Mitsalis / Radio Essen

Nach einer Dauerregen-Nacht ist der Deilbach in Essen doch noch übergelaufen. Radio Essen-Hörerin Andrea hat einige Ecken in Kupferdreh gefilmt.

Grundwasser in Essen gefährlich bei Hochwasser

In Essen haben einige Anwohnerinnen und Anwohner am Deilbach nasse Keller. Da fließt aber nicht direkt das Wasser aus dem Deilbach rein, das Wasser ist klar und kommt direkt aus der Erde. Das Grundwasser wird von den vollen Flüssen zurückgedrückt. Normalerweise gibt es ein natürliches Gefälle und das Grundwasser fließt in den Fluss oder den Bach. Inzwischen sind die Flüsse aber so voll, dass das Grundwasser nicht mehr abfließen kann und zum Teil nach oben in die Keller drückt. Das allerdings ist gefährlich, erklärt Birgit Kaiser de Garcia vom Landesamt für Umwelt in Schuir im Interview mit Radio Essen-Moderatorin Anna Bartl. Außerdem haben wir über die Standorte für die Messstellen für die Pegelstände an den Bächen und Flüssen gesprochen. Die Messstelle am Deilbach ist zum Beispiel in Langenberg, damit die Hydrologen rechtzeitig Warnungen vor Überschwemmungen weitergeben können, erklärt Birgit Kaiser de Garcia vom LANUV weiter.

© Radio Essen

Hochwasser in Essen steigt auch an der Ruhr weiter

In Essen steigt auch der Pegel der Ruhr immer weiter an. Das wird auch in den nächsten Tagen so weitergehen. Das ist die aktuelle Einschätzung der Sprecherin des Ruhrverbandes. Schon über die Weihnachtstage stand das Wasser über der 6 Meter-Marke am Pegel in Hattingen und hat viele Überschwemmungen gesorgt. Aktuell halten die Talsperren im Sauerland aber noch viel Wasser zurück. Sie lassen rund 81 Kubikmeter pro Sekunde ab, es fließen aber 153 Kubikmeter pro Sekunde in die Talsperren. Sobald das akute Hochwasser also abgeflossen ist, wird der Ruhrverband schon wieder Wasser aus den Talsperren ablassen, um so Platz zu schaffen, wenn wieder neuer Regen fällt, erklärt Britta Balt vom Ruhrverband im Interview mit Radio Essen-Moderatorin Anna Bartl.

© Radio Essen

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