Hammer bei Rot-Weiss Essen: Boss Marcus Uhlig geht

Hammer bei Rot-Weiss Essen! Vorstandsvorsitzender Marcus Uhlig verlässt den Verein zum Saisonende. Er ist offenbar nicht der Einzige, der geht.

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Rot-Weiss Essen: Vorstandsvorsitzender Marcus Uhlig geht

Update von Dienstag, 27.02.:

Am Dienstag hat der Verein den Führungswechsel offiziell bestätigt. Auch der Nachfolger für Marcus Uhlig wurde vorgestellt.

RWE-Boss Marcus Uhlig wird den Drittligisten verlassen. Das erfuhr Radio Essen am späten Montagabend (26. Februar), zuvor berichtete bereits die WAZ. Uhlig war seit dem 1. März 2018 Vorstandsvorsitzender von Rot-Weiss Essen. In den sechs Jahren feierte er einige Erfolge in Essen, unter anderem führte er den Verein zurück in den Profifußball. Über die Gründe seines Abschieds war am Montagabend noch nichts bekannt. Nach Radio Essen-Informationen hatte Uhlig schon länger Gedanken über einen Abschied im Kopf. Schon in der Vergangenheit ließ der scheidende Vorstandsvorsitzende ein Mal Rücktrittsgedanken durchblicken, dabei ging es ihm aber um Anfeindungen von Außen. Später machte er wieder klar, dass er im Verein noch viel vorhabe.

Möglicherweise wirkt auch das schlechte finanzielle Ergebnis, das auf der Jahreshauptversammlung im Sommer 2023 bekannt wurde, noch nach. Auch das hat Uhlig, der immer viel Energie in seine Arbeit steckte, zu verantworten. Damals musste die Jahreshauptversammlung sogar abgebrochen werden, im Nachgang gestand der 53-Jährige Fehler ein und kündigte Besserung an.

Eine Rolle dabei spielte auch Sascha Peljhan. Der Finanzvorstand wurde im Mai 2023 mit ins Boot geholt und gilt als enger Vertrauter Uhligs. Der Mitgründer des Essener Modelabels Naketano unterstütze den Verein auch finanziell. Nach Informationen der WAZ verlässt er den Vorstand zusammen mit Uhlig. Demnach soll er dem Verein aber als Sponsor erhalten bleiben.

Rot-Weiss Essen verlängerte erst mit Dabrowski

Was die sportliche Verantwortung angeht, hat sich Marcus Uhlig auch in dieser Saison nichts vorzuwerfen. Durch den Erfolg auf dem Platz ist Ruhe im Verein eingekehrt. Unter der Führung Uhligs hob der Verein mit Sportdirektor Christian Flüthmann und Kaderplaner Marcus Steegmann die sportliche Kompetenz im Klub auf ein höheres Niveau. Der Vertrag mit Erfolgstrainer Christoph Dabrowski wurde erst in der vergangenen Woche um zwei Jahre verlängert. Dabei sagte Dabrowski noch, dass ihm der Verein eine Perspektive aufzeigte, um sich "kontinuierlich weiterentwickeln" zu können und das "Potenzial [zu] erhöhen". Schwer vorzustellen, dass der Cheftrainer da noch nichts von einem bevorstehenden Abgang Uhligs wusste. Eine offizielle Bestätigung des Vereins gab es am Montagabend noch nicht. Mit der Ruhe an der Hafenstraße ist es jetzt aber erstmal wieder vorbei.

Rot-Weiss Essen äußert sich

+Update 21 Uhr+

Inzwischen hat sich der Verein in Person von Aufsichtsratschef Andre Helf zum bevorstehenden Abgang von Marcus Uhlig geäußert. Dabei bezog er auch Stellung zu den Gerüchten, dass ein Bruch im Verhältnis zu Uhlig und Peljhan ausschlaggebend für den Abschied der Vorstände sei. Im Wortlaut heißt es von Helf auf der Vereinswebsite:

"Es muss sich niemand um RWE Sorgen machen. Wir sind als Verein gemeinsam durch ein sicherlich in jeglicher Hinsicht schwieriges Jahr 2023 gegangen, welches wir am Ende mit einem positiven wirtschaftlichen Ergebnis abschließen konnten. Grundsätzlich ist der Verein mittlerweile wirtschaftlich und strukturell solide aufgestellt. Zudem spricht die sportliche Aufwärtsentwicklung im Verein für sich. Wir haben alle gemeinsam die richtigen Lehren aus dem letzten Jahr gezogen und eine gute Basis gelegt für den Aufschwung."

Und weiter:

"Wir durchlaufen aktuell beide Lizenzierungsverfahren: für die 2. Bundesliga sowie für die 3. Liga. Hier rechnen wir in beiden Verfahren mit keinerlei größeren Schwierigkeiten. Unabhängig vom sportlichen Ausgang dieser Saison forcieren wir die positive Weiterentwicklung des Vereins auf allen Ebenen. Meinungsverschiedenheiten zwischen den handelnden Personen gibt es in jedem Unternehmen, in jedem Verein. Es ist jedoch mitnichten so, dass das Verhältnis in der Zusammenarbeit zwischen Vorstand und Aufsichtsrat zerrüttet ist.“

Am Dienstag (27. Februar) will sich der Verein detailliert erklären.

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