Feuerteufel in Essen unterwegs? Polizei gibt Antworten
Nach zuletzt vielen Großbränden in nur wenigen Wochen bei uns in Essen haben sich viele Essener Sorgen gemacht: Ist möglicherweise ein Feuerteufel bei uns unterwegs, der die Brände gelegt hat? Wir haben mit der Polizei darüber gesprochen.
Veröffentlicht: Donnerstag, 17.03.2022 05:17
Essen: Drei Großbrände in kurzer Zeit werfen Fragen auf
Die Polizei bei uns in Essen sieht keinen Zusammenhang zwischen den vielen Großbränden in letzter Zeit. Innerhalb von knapp vier Wochen hatte es unter anderem an einem Wohnkomplex in der Grünen Mitte im Westviertel (21. Februar), bei einem Möbellager in Kray (8. März) und einem Recyclinghof in Altenessen (13. März) heftige Brände gegeben. Spätestens nach dem dritten Feuer in so kurzer Zeit haben sich viele Hörerinnen und Hörer von Radio Essen Sorgen gemacht, dass möglicherweise ein Feuerteufel bei uns in Essen unterwegs ist. Unter anderem schrieb Marco W. auf der Radio Essen-Facebookseite, dass drei Brände in so kurzer Zeit kein Zufall sein könnten und bekam dafür viel Zustimmung.
Radio Essen-Hörer Jens Müller hat dieses Bild vom Brand gemacht.
© Jens Müller
Der Wohnblock ist fast auf der gesamten Außenfassade abgebrannt.
© Radio Essen
Das Feuer an der Heßlerstraße in Altenessen ist inzwischen unter Kontrolle.
© Feuerwehr Essen
Brand an der Grünen Mitte Essen im Februar 2022
© Radio Essen/Benedikt Kaninski
Polizei Essen: Keine Hinweise auf einen Feuerteufel
Die Polizei Essen gibt jetzt auf Nachfrage von Radio Essen Entwarnung: Die Ermittler sehen zwischen den Bränden keinerlei Zusammenhang und damit auch keine Hinweise auf einen Feuerteufel. Sie spricht stattdessen von einer zufälligen, unerfreulichen Häufung unterschiedlicher Brände. Die Spekulationen hatten schon kurz vorher aber etwas an Fahrt verloren. Zu dem Brand eines großen Wohnkomplexes an der Grünen Mitte im Westviertel hatten Polizei und Staatsanwaltschaft nämlich bereits gestern (16. März) ihre Ermittlungsergebnisse bekannt gegeben. Auch dort hätten die Untersuchungen keine Hinweise darauf ergeben, dass jemand das Feuer absichtlich gelegt habe.
Stattdessen fokussieren sich die Ermittlungen weiter auf zwei Anwohner, gegen die schon wegen fahrlässiger Brandstiftung ermittelt wird. Laut einem eigentlich internen Bericht, aus dem die Deutsche Presseagentur berichtete, soll einer von ihnen auf dem Balkon geraucht haben. Eine noch glimmende Zigarette könnte demnach das verheerende Feuer im Westviertel ausgelöst haben, bei dem rund 130 Menschen ihre Wohnungen und all ihren Besitz verloren haben.