Fehlt Essen der Mut für eine neue Innenstadt?

In Essen geht die Diskussion über die Weiterentwicklung der Innenstadt weiter. Nach vier großen Diskussionsrunden ist jetzt die Stadt Essen am Zug. Das sind die nächsten Schritte.

© Anna Bartl, Radio Essen

Essen liebt und hasst die Innenstadt

Essen hadert immer wieder mit der Innenstadt. Durch die Corona-Pandemie, den Onlinehandel, die hohe Inflation wird es immer schwieriger Besucherinnen und Besucher in die Innenstadt zu locken. Dazu kommt, dass zwar viele aus den umliegenden Städten nach Essen in die Innenstadt kommen und die auch gut finden. Essenerinnen und Essener allerdings meckern häufig über die Innenstadt, das Angebot in den Geschäften, die Sauberkeit und die Sicherheit. In vier großen Diskussionsrunden über die Innenstadt haben Essenerinnen und Essener mit Experten, Geschäftsleuten und Verantwortlichen diskutiert. Die Fragen und Anregungen aus den Foren werden jetzt ausgewertet bei der Stadt Essen und in konkrete Konzepte umgewandelt. Hier erklärt Oberbürgermeister Thomas Kufen im Interview mit Radio Essen-Moderatorin Anna Bartl, was die Innenstadt in Zukunft sein soll.

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Essen braucht eine funktionierende Innenstadt

Essen soll eine lebendige, sichere, soziale und gesunde Innenstadt bekommen. Das bedeutet wieder mehr Veranstaltungen für alle in der Innenstadt - wie das Familienfest "Essen Original", die Gourmetmeile "Essen verwöhnt" oder der SOCCA World Cup auf dem Kennedyplatz. Eine sichere Innenstadt muss ordentlich aussehen, deshalb wird jetzt im April ordentlich durchgeputzt. Aber auch das persönliche Sicherheitsgefühl steht weit oben auf der Liste vieler, wenn sie über die Innenstadt sprechen. Die Innenstadt soll aber auch für jeden gut erreichbar sein. Deshalb soll es eine gute Mischung geben, besseren Nahverkehr, mehr Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und vielleicht auch weniger Parkplätze im öffentlichen Raum. Komplett will der Oberbürgermeister die Parkplätze vielleicht nicht abschaffen, aber auf manchen werden vielleicht doch ein paar Bäume gepflanzt. Außerdem soll die Innenstadt mehr anbieten für die Jüngeren, mit mehr Sportmöglichkeiten. An der konkreten Umsetzung arbeitet die Stadtverwaltung aber noch.

Essen macht die nächsten Schritte

Die Umgestaltung wird viele Jahre dauern, denn gerade Umbauten und Veränderungen an Straßen brauchen eine lange Zeit. Als nächstes wird gerade der Umbau des Weberplatzes, der Umzug der Stadtbibliothek an den Kennedyplatz und die Neugestaltung des Willy-Brandt-Platzes und des Kopstadtplatzes in Angriff genommen. Der Kopstadtplatz soll nicht mehr nur ein reiner Parkplatz sein, sondern ein Ort für ein Miteinander, praktisch der Außenbereich der neuen Stadtbibliothek. Konkrete Pläne gibt es dafür noch nicht. Auch einige Gebäude am Kopstadtplatz werden demnächst neu gestaltet.

Außerdem will die Stadt 1000 Bäume neu pflanzen. Das Team von Grün und Gruga sucht gerade noch nach Orten, an denen die Bäume in der ganzen Stadt gepflanzt werden können. Dabei können dann einige Parkplätze auch in der Innenstadt wegfallen. Wo genau die Bäume hinkommen, soll im Sommer feststehen.

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