Essen sucht nach Alternativen zur Gasheizung

In Essen haben Kaminbauer und Fachhändler für Öfen gerade sehr viel zu tun. Viele Essenerinnen und Essener suchen nach Alternativen zu ihrer Gasheizung und denken über einen Kaminofen nach. Beim Einbau muss es aber passen, sonst ist alles umsonst.

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In Essen große Nachfragen nach Kaminöfen

Kaminbauer und Fachhändler für Kaminöfen haben gerade viel zu tun. Seit dem Krieg in der Ukraine sind die Heizkosten gestiegen, Gas könnte knapp werden. Bei Kaminland in Bergeborbeck werden die Inhaber gerade mit Anfragen überrollt, sagt der Chef auf Radio Essen-Nachfrage. Der März ist sonst ein eher lauer Monat, dieses Jahr war er der umsatzstärkste seit Jahren. Früher hatten sie pro Berater im Durchschnitt zwei Beratungsgespräche pro Tag, jetzt sind es zehn. Noch können sie die Öfen aber liefern, denn der Betrieb in Bergeborbeck hat schon vorgesorgt und bei den Herstellern in Skandinavien mehr bestellt.

Bei Gudrun Quincke Kamin und Kachelofenbau in Werden steht das Telefon auch nicht still. Die beiden Teams bauen aber eher feste Kamine ein, stemmen dafür den Fußboden auf und das ist aufwändiger. Die Lieferzeiten für die benötigten Bauteile wie Ofentüren werden aber immer länger, sagt Gudrun Quircke. Sie erzählt von zwei bis vier Monaten Lieferdauer. Deshalb lassen sich im Moment auch nicht so schnell Kamine oder Öfen einbauen wie sich das manch einer wünscht.

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Radio Essen-Tipp: Das müsst Ihr beachten, wenn ihr einen Ofen kauft

Wer einen Kaminofen einbauen lassen will, der muss den Ofen nach dem Einbau vom Bezirksschornsteinfeger abnehmen lassen. Die Schornsteinfeger haben im Moment alle Hände voll zu tun. Pro Tag bekommt Schornsteinfeger Thorsten Loof in Burgaltendorf drei bis vier Mal mehr Anrufe als früher. Das erzählen auch andere Schornsteinfeger aus Essen auf Radio Essen-Nachfrage. Als Schornsteinfeger müssen sie die aktuellen Gesetze genau beachten und den Kaminofen entsprechend abnehmen. Da geht es seit der neuesten Gesetzesänderung vor allem um den Abstand des Schornsteins zum Nachbarn, damit der keinen Rauch abbekommt. Aber noch andere Fragen sind wichtig, erklärt Thorsten Loof Radio Essen-Moderatorin Anna Bartl im Interview.

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Und was ist mit den Rohstoffen in Essen?

Das ist die nächste Frage, wenn man einen Kaminofen haben und damit heizen möchte oder in einer alten Zechensiedlung wohnt und einen richtigen Kohleofen hat. Die Kohle dafür liefern zum Beispiel die Firma Seidelmann aus Kray oder der Kohlehandel Schmidt in Bergeborbeck. Der Chef hier fürchtet, dass die Kohle bis zum Herbst noch teurer wird. Früher hat eine Tonne von der günstigsten Kohle 380 Euro gekostet, jetzt wird sie für 600 Euro gehandelt und Dieter Schmidt fürchtet, dass der Preis auf 800 Euro steigt. Dann würden gerade die Älteren es schwer haben mit ihrer kleinen Rente.

Die Firma Seidelmann hat noch 400 bis 500 Kunden in den Zechensiedlungen. Der Preis für die Eierkohle ist schon jetzt doppelt so hoch und auch hier denken alle, dass es noch teurer wird. Holz gibt es aktuell noch ausreichend, auch in den Baumärkten soll es damit noch keine Probleme geben. Nur sind auch hier die Preise schon gestiegen.

Die andere Alternative für Essen - elektrische Heizung

Wer sowieso keine Möglichkeit hat, einen Kamin oder Ofen aufzustellen, kann gerade über ein elektrisches Heizgerät nachdenken. In den Baumärkten in Essen sind sogenannte Ölradiatoren aber derzeit praktisch schon komplett ausverkauft. Das zeigt eine Recherche im Internet und erklärt auch ein Verkäufer in einem Essener Baumarkt auf unsere Kundennachfrage. Im Hellweg-Baumarkt in Altenessen beobachtet der Chef, dass viele Heizlüfter kaufen und wenn, auch gleich mehrere. Experten meinen allerdings, dass die elektrischen Heizungen nicht günstiger sind als das Heizen mit Gas. Viele wollen aber sicher erst einmal vorsorgen und wenigstens eine Möglichkeit haben, wenn das Gas ganz ausbleibt.

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