Essen schließt großes Loch nach Hochwasserkatastrophe

Die Stadt Essen will jetzt endlich das alte Gewölbe des Deilbachs in Kupferdreh verfüllen. Die Arbeiten sind schon lange geplant und sehr aufwändig. Die Politikerinnen und Politiker im Umweltausschuss bekommen jetzt das neueste Update.

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In Essen wird altes Bachgewölbe zugeschüttet

Die Stadt Essen will ab Mai mit den Bauarbeiten am alten Gewölbe für den Deilbach in Kupferdreh starten. Der Deilbach fließt inzwischen oberirdisch in die Ruhr. Deshalb kann das alte Gewölbe für den Bach jetzt geschlossen werden. Vor knapp drei Jahren ist bereits ein Stück des Gewölbes bei der Hochwasserkatastrophe eingestürzt. Damals stürzte ein ganzer Tanklaster in das Loch. Seitdem ist auf dem Gelände der Spedition Torwesten dieses Loch und sorgt dort und im gesamten Gewerbegebiet für Probleme. Bis Ende des Jahres sollen die Arbeiten am südlichen Teil des Gewölbes dauern. Vorher will die Stadt noch eine Trennwand einsetzen, um die Fledermäuse zu schützen. Erst danach soll der Abschnitt zwischen der Trennwand und der Spedition verfüllt werden und die Oberfläche auf dem Hof wird wieder in Ordnung gebracht. Für die Arbeiten für den Bau der Trennwand, dem Verfüllen des alten Gewölbes kalkuliert die Stadt Essen aktuell mit 1,3 Millionen Euro.

© Radio Essen
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Essen rollt roten Teppich für Fledermäuse aus

In Essen ist das alte Gewölbe für den Deilbach eine attraktives Quartier für unterschiedliche Fledermäuse. Dort überwintern die Fledermäuse, bereiten ihre Paarungszeit vor und wahrscheinlich ziehen sie dort auch ihre Jungen auf. Die Nähe zur Ruhr und zum Baldeneysee sorgt dafür, dass die Fledermäuse genügend zu fressen finden. Außerdem können die Tiere durch das Gewölbe fliegen und gelangen so ins obere Deilbachtal. Ein Experte hat die Tiere und ihre Gewohnheiten über mehrere Jahre beobachtet. Für die Bauarbeiten müssen die Fledermäuse jetzt allerdings erst einmal weichen. Deshalb hat die Stadt schon Fledermauskästen am Kupferdreher Markt und an der Sporthalle Kupferdreh anbringen lassen. Auf Dauer muss die Stadt auch noch ein ganz neues Quartier für die Fledermäuse einrichten. Auch der zweite Abschnitt des Deilbach-Gewölbes ist nicht stabil genug und muss verfüllt werden. Die Stadt will jetzt verschiedene alte Stollen untersuchen lassen, die sich als Winterquartier für die Fledermäuse eignen könnten. Die Idee einen künstlichen Fledermausstollen zu bauen, hat die Stadt wegen der hohen Kosten von über 1 Million Euro aber schon wieder verworfen. Experten werden die Bauarbeiten begleiten und beobachten, wie sich die Fledermäuse verhalten.

Essen schließt alten Bachlauf in Kupferdreh

Die Stadt Essen will den Zugang zum alten Deilbach-Gewölbe in Zukunft mit Ketten versperren. So können die Fledermäuse noch hindurchfliegen, Unbefugte sollen aber nicht in das Gewölbe klettern können. Das Gewölbe fließt auch immer wieder voll Wasser und dort leben Fische. Die werden jetzt von der Fischerei abgefischt. Dann starten zunächst Bauarbeiten für die Trennwand. Dazu wird auch die Straße geöffnet. Um die Fledermäuse nicht zu stören, wird auch noch eine Plane angebracht, die sie vor dem Staub und Schmutz durch die Bauarbeiten abschirmt. Für die Belüftung des verbleibenden Teilstück des Gewölbes wird ein 1,50 Meter hoher Belüftungspilz aufgestellt. Sobald die Trennwand fertig ist, wird das Wasser aus dem südlichen Teil des Gewölbes abgepumpt und der alte Bachlauf wird komplett verfüllt. Danach wird bei der Spedition auch die Oberfläche wiederhergestellt. Die Arbeiten sollen bis Ende des Jahres dauern.

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