Essen: Nicht genug Corona-Impfstoff für alle

In Essen gibt es aktuell nicht genug Corona-Impfstoff für alle. Vor allem die Betriebsärzte haben große Probleme Impfstoff zu bekommen. Auch die Stadt kann nur eine bestimmte Menge an Impfstoff bestellen.

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Ansturm auf Corona-Impfungen in Essen

"Das Impfen ist ein gemeinsamer Kraftakt." So betonen es Politiker, Ärzte, Städte und andere Beteiligte immer wieder. Und aktuell werden die Kräfte auch bei uns in Essen wieder auf eine harte Probe gestellt. Noch vor einigen Wochen lag der Corona-Impfstoff in Massen in den Lagern, kaum jemand wollte ihn haben. Nun sieht das Bild ganz anders aus: Lange Schlangen bei Impfaktionen, lange Wartelisten bei Ärzten. Vor allem der Aufruf zur Booster-Impfung und die Einführung der 3G-Regel am Arbeitsplatz sorgen für einen Ansturm auf die Corona-Impfungen, auch in Essen.

Firmen in Essen bekommen kaum Impfstoff

Auch die Betriebsärzte sollen fleißig mitimpfen. Ihr Problem: Sie bekommen keinen Impfstoff. "Große Firmen mit eigenen Betriebsärzten können nicht in ausreichender Menge Impfstoff bestellen", sagt der Essener Unternehmensverband. Bei ihm melden sich gerade ständig Firmen, die nicht mehr weiter wissen. Aktuell können Betriebsärzte nur genauso viel Impfstoff bestellen, wie niedergelassene Ärzte. Für eine Firma mit hunderten Mitarbeitern ist das deutlich viel zu wenig. Kleinere Firmen ohne eigenen Betriebsarzt können aktuell in Sachen Impfung gar nichts für ihre Mitarbeiter tun. Der Essener Unternehmensverband ruft nun die Stadt dazu auf, die Firmen zu unterstützen - bei der Beschaffung von Impfstoff oder mit mobilen Impfteams in den Firmen.

Stadt Essen: Impfstoff-Bestellungen begrenzt

Die Stadt weiß von den Problemen der Firmen bei der Impfstoff-Beschaffung. Viel tun kann sie nach eigenen Angaben aber nicht. "Auch wir können aktuell nur ein bestimmtes gedeckeltes Kontingent an Impfstoff bestellen", sagt eine Stadt-Sprecherin auf Radio Essen-Nachfrage. Dieses Kontingent wird dann bei den Impfaktionen in Essen verimpft. "Wer dort in der Schlange steht, wird auch geimpft", heißt es. Allerdings gibt es nicht genug Impfstoff, um zusätzlich auch Impfaktionen in einzelnen kleineren Firmen anbieten zu können. Abgesehen davon gäbe es wohl auch nicht genug Personal für weitere Impfaktionen.

Essen: Impfungen mit Biontech und Moderna

Die Stadt hofft nun darauf, dass der Bund schnell mehr Impfstoff zur Verfügung stellen kann. Die Firma Biontech hatte zuletzt gesagt, dass sie Lieferungen aus der nächsten Woche in diese Woche vorzieht. Das dürfte vor allem auch viele Essener Hausärzte freuen, die aktuell nur sehr wenig Biontech bestellen können. Mit Biontech werden nun - der Empfehlung der Ständigen Impfkommission folgend - bevorzugt Menschen unter 30 und Schwangere geimpft und geboostert. Für alle anderen setzt die Stadt bei ihren Impfaktionen bevorzugt den Impfstoff der Firma Moderna ein. Eine Auswahl vor Ort ist nicht möglich, heißt es. Diese ist wohl auch nur in den seltensten Fällen nötig. Denn das für Impfstoffe in Deutschland zuständige Paul-Ehrlich-Institut betont, dass beide Impfstoff hinsichtlich Wirksamkeit und Sicherheit vergleichbar sind. Die Auffrischungsimpfung ist "äquivalent", schreibt das Institut. Auch Virologen haben zuletzt mehrfach betont, dass die beiden Impfstoffe in ihrem Aufbau fast identisch sind.

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