Essen im Städte-Ranking: Mieses Ergebnis - EMG-Chef spricht Klartext

Ein neues Städteranking einer renommierten Hamburger Agentur stellt unserer Stadt kein gutes Zeugnis aus: Für viele Menschen ist Essen als Stadt weniger interessant als Oldenburg, Osnabrück oder Kassel. Der EMG-Chef nimmt im Radio Essen-Interview dazu Stellung und spricht Klartext: "Wir sind kein Freilichtmuseum", sagt er im Hinblick auf die Industriekultur.

© Ulrich von Born/ FUNKE Foto Services

Essen im Städteranking nur Platz im Schlussfeld

Für die Menschen außerhalb von Essen bleibt unsere Stadt weiter eher unattraktiv. In einer knapp 400 Seiten langen Untersuchung der "Brandmeyer Markenberatung" landet Essen im Städtevergleich auf Platz 40 von 50. Damit liegen wir zwar vor den meisten anderen Städten im Ruhrgebiet, aber weit abgeschlagen hinter den Top-Städten Hamburg, München und Köln. Die WAZ hat über das Ergebnis schon mit EMG-Chef Richard Röhrhoff gesprochen. Das schlechte Image der Stadt liege unter anderem am ausgelutschten werben mit dem Thema Industriekultur, sagt er. Da könne der Himmel über der Halde noch so blau sein. Vor allem die Älteren würden Essen immer noch als Industriestadt sehen.

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Essen Marketing: "Nicht nur Steine zeigen"

© Radio Essen

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Die Essen Marketing zeigt sich sehr selbstkritisch hinsichtlich der Industriekultur, mit der Essen jahrelang Werbung gemacht hat. EMG-Chef Richard Röhrhoff sagt im Interview bei Radio Essen: "Zollverein ist nicht nur ein Bauwerk, da ist auch viel drumherum" und man brauche nicht nur Steine zeigen. Das bedeute aber nicht, weg von der Industriekultur. Essen soll sich stattdessen anders präsentieren. Denn die Stadt ist "kein Freilichtmuseum". Daher fordert Röhrhoff: "Wir müssen zeigen, dass sich hier viel verändert hat. Und das machen wir nicht, indem wir Bilder zeigen, von hier standen Mal Maschinen".

Aus diesem Grund gab es zuletzt auch immer mehr den Fokus auf Wandersteige in Essen und eine "grüne Kommunikation", bei der die Natur und die historischen und lebensfrohen Seiten betont werden. Junge Menschen seien offener, wenn es um das Bild von Essen gehe und die EMG will in Zukunft vor allem die Vielseitigkeit und die schönen Seiten in die Köpfe der Menschen bringen. "Das ist aber ein Marathonlauf", weiß Röhrhoff.

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