Essen: Drei Monate nach Großbrand in der Grünen Mitte

In Essen bleiben auch drei Monate nach dem Großbrand in der Grünen Mitte noch viele Fragen offen. Eine Übersicht gibt es hier!

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© Andreas Buck / FUNKE Foto Services

Feuer im Westviertel in Essen

Der Großbrand in der Grünen Mitte im Westviertel gehört zu den größten Einsätzen, die die Feuerwehr Essen je hatte. In der Nacht zum 21. Februar haben rund 130 Menschen bei dem Feuer nicht nur ihr Dach über dem Kopf, sondern auch ihr Hab und Gut verloren. Viele waren kurzzeitig bei Bekannten, Verwandten oder in Hotels untergekommen, nachdem sie ihre Wohnungen verloren hatten. Immerhin: Mittlerweile konnten 37 der 38 vom Brand betroffenen Mietparteien eine neue Bleibe finden. Ein Mieter lebt derzeit noch ein einer Kurzeitwohnung in der Bargmannstraße in der Grünen Mitte.

Grüne Mitte Essen: Was war die Brandursache?

Drei Monate nach dem Großbrand in der Grünen Mitte ist vieles noch unklar. Lag es an der Balkonverkleidung, hat jemand gezündelt oder war es doch "nur" eine Zigarette, die zum Inferno im Westviertel geführt hat? Zwischenzeitlich wurde gegen zwei Personen ermittelt. Einer soll nachts auf dem Balkon eine Zigarette geraucht und sie nicht richtig ausgedrückt haben. Ob das die Brandursache war, ist laut dem Vermieter Vivawest noch nicht klar. Zwischenzeitlich wurden auch in den Nachbarhäusern Elemente von den Balkonen entfernt. Es wurde vermutet, dass sich das Feuer über die Balkonverkleidungen so rasend schnell ausbreiten konnte. "Dabei handelte es sich um eine Vorsichtmaßnahme, um den Mieterinnen und Mietern entgegenzukommen und Befürchtungen zu nehmen", sagt die Vivawest auf Radio Essen-Nachfrage. Die Trennwände sollen jetzt ausgetauscht werden. Als Sichtschutz auf den Balkonen sowie als Balkonverkleidung sollen bald nicht brennbare Zementfaserplatten montiert werden. Das kann wegen Lieferschwierigkeiten aber wohl erst Mitte Juni passieren.

Die Frage, ob die Gebäude Bargmannstr. 25-33 saniert werden können oder ob sie doch abgerissen werden sollen, kann Vivawest noch nicht beantworten. Dafür steht erst noch ein Gutachten aus.

Großbrand in der Grünen Mitte Essen

Riesige Spenden-Aktion in Essen

Nach der Brandkatastrophe in der Grünen Mitte war die Hilfsbereitschaft unter den Essenerinnen und Essenern riesig. Viele wollten gleich mit Kleidung und anderen Sachspenden aushelfen. Warum viele Betroffene die aber nicht gebraucht haben, haben sie gegenüber Radio Essen erklärt

Wichtiger waren Geldspenden und da ist einiges zusammengekommen: Rund 700.000 Euro konnte die Caritas für die Betroffenen der Brandkatastrophe sammeln. Viele Gelder wurden als Soforthilfe schon ausgezahlt, sagt die Caritas. Im Moment werden weitere Anträge auf Gelder von der Caritas zusammen mit Vertretern aus der Stadtpolitik und Stadtverwaltung gesichtet. Bei Bewilligungen wird das Geld dann an die Betroffenen ausgezahlt. Die Caritas hat die Sammlung von Spendengeldern übernommen, weil sie darin zum Beispiel nach dem Hochwasser schon Erfahrung hat, sagt der Caritasdirektor Prof. Dr. Björn Enno Hermans im Radio Essen-Interview mit Anna Bartl.

© Radio Essen

„Essen im Ohr“-Spezial-Podcast-Folge zum Brand in der Grünen Mitte

Als Radio Essen-Stadtreporter hat Kostas Mitsalis mit vielen Menschen gesprochen, die in irgendeiner Weise vom Brand in der Grünen Mitte betroffen waren: Der Nachbar, der Menschen aus dem Inferno gerettet hat, die Kiosk-Betreiber, die den Feuerwehr-Leuten mit Kaffee ausgeholfen haben oder das Ehepaar, das nach dem Feuer ihren Ehering aus den Trümmern retten konnte. Über Erlebnisse wie diese und mehr spricht er mit Fabian Schulenkorf in einer Spezial-Folge vom Radio Essen-Podcast „Essen im Ohr“.

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