Die Radio Essen Tipps für guten Schlaf

Schlafmythen

Vom Schönheitsschlaf, über wenig Schlaf bei Vollmond bis zum Schlummertrunk – um das Thema Schlaf ranken sich jede Menge Mythen. Doch was stimmt wirklich? Wir haben mit einem Schlafexperten gesprochen.

Mythos Nr. 1: Weniger als 8 Stunden Schlaf sind ungesund

So unterschiedlich die Menschen sind, so verschieden ist auch ihr Bedürfnis nach Nachtruhe. Ideal ist alles zwischen sechs und acht Stunden Schlaf pro Nacht, sagen Schlafforscher. Sieben Stunden plus oder minus einer Stunde sind also ganz normal. Wichtig ist, dass Sie Ihren Schlaf als erholsam empfinden. Und ist er das schon nach sechs Stunden, dann brauchen Sie eben auch nicht mehr Schlaf.

Mythos Nr. 2: Bei Vollmond schläft man schlechter

Viele Menschen sind davon überzeugt, dass der Mond ihren Schlaf stört. Ist da was dran oder alles nur Einbildung?

Der Schlafmediziner sagt: Eindeutige wissenschaftliche Belege dafür fehlen bisher. Die Schlaflosigkeit in Vollmondnächten bleibt nach vorläufigem Ergebnis eher subjektive Wahrnehmung als wissenschaftliche Erkenntnis. Heißt: Wer sich einredet bei Vollmond nicht gut schlafen zu können, der wird auch nicht gut schlafen.

Mythos Nr. 3: Der Schlaf VOR Mitternacht ist der Beste

Stimmt das? Wir haben den Schlafmediziner gefragt:

Mythos Nr. 4: Der Schlummertrunk vor dem Schlafen gehen

Das Glas Wein oder die Flasche Bier am Abend ist für viele ein angenehmes Mittel zum „Runterkommen“ und wird gerne als „Schlummertrunk“ bezeichnet. Tatsächlich kann Alkohol helfen, besser einzuschlafen. Aber er mindert auch die Schlafqualität.

Mythos Nr. 5: Gut schlafen heißt durchschlafen

Letzte Nacht hast du richtig gut geschlafen - und trotzdem bist du auch in dieser Nacht bis zu 35 Mal aufgewacht. Stimmt nicht? Stimmt doch! Wenn wir in der Nacht wach werden, dann haben wir es bis zum nächsten Morgen vergessen. Wenn man aufwacht und es bemerkt, ist das auch nichts Ungewöhnliches. Am besten dreht man sich dann einfach um. Das ist der beste Weg, um gleich wieder einzuschlafen.

Mythos Nr. 6: Schlaf kann man nachholen

Am Wochenende Schlaf nachholen, wenn man es in der Woche nicht geschafft hat. Dieses Ziel setzen sich viele Menschen. Aber kann man versäumten Schlaf nachholen? Schlafmediziner sagen nein. Den Schlafmangel der letzten Nacht kann man nicht rückgängig machen. Man ist sich aber einig: Zu wenig Schlaf kann zu Müdigkeit und Leistungseinschränkungen am nächsten Tag führen.

Warum wir einen Mittagsschlaf machen sollten

Für viele ist es undenkbar und sogar verpönt: ein kurzes Nickerchen am Mittag. Dabei können zehn bis 20 Minuten Mittagsschlaf für gute Laune sorgen. Angeblich soll damals auch Albert Einstein jeden Mittag ein kurzes Nickerchen gemacht haben - einen "Power Nap". Studien zeigen: Wer mittags ein kleines Nickerchen macht ist besser gelaunt, hat weniger Stress und soll danach sogar produktiver sein. Einfach ein bequemes Plätzchen suchen: zu Hause, in der Uni oder zur Not auch auf der Arbeit im Bürostuhl am Schreibtisch.

Nickerchen sollte nicht zu lange dauern...

Von fünf Minuten bis zu einer halben Stunde ist alles erlaubt - länger sollte ein Power Nap nicht gehen! Danach schläft man in der Regel richtig tief und fest ein. Das Aufwachen danach dauert länger und man muss erstmal mühsam wieder startklar werden. Viele sind dann eher gereizt als erholt. Powernap-"Profis" geben folgenden Tipp: Die ideale Zeit für ein Nickerchen während des Tages liegt zwischen 10 und 20 Minuten. Am besten also einen Wecker stellen und auch direkt aufstehen, wenn er klingelt. Alternativ einen Schlüssel in der Hand halten. Wenn man kurz vor dem Tiefschlaf ist, entspannen die Muskeln. Die Folge: der Schlüssel fällt hin und man wacht auf.

Dösen statt Schlafen geht auch

Wer nicht auf Knopfdruck einschlafen kann: 20 Minuten dösen geht auch! Wichtig ist nur, dass man Ruhe hat oder leise Musik im Hintergrund hört. Noch ein Experten Tipp: direkt vor dem Nickerchen einen Kaffee trinken! Koffein wirkt in der Regel nach 20 Minuten - also genau dann wenn der Wecker wieder klingelt.