Deswegen wird der Radschnellweg in Essen nicht so schnell fertig

Beim geplanten Radschnellweg in Essen ist weiter Geduld gefragt. Die SPD-Ratsfraktion geht nicht von einer Fertigstellung vor 2029 aus. Auch aus dem geplanten Baubeginn in diesem Jahr wird nichts. Was die Probleme sind und wann mit dem Bau begonnen werden soll, erfahrt Ihr hier.

Radschnellweg Ruhr in Mülheim
© Martin Möller / Funke Foto Services

RS1 in Essen wird erst 2023 gebaut

Der Bau des geplanten Radschnellwegs in Essen geht alles andere als schnell. Die Strecke zwischen Essen-Kray und Gelsenkirchen wird offenbar nicht vor 2029 fertig. Davon geht zumindest die SPD Ratsfraktion auf Radio Essen-Nachfrage aus, "sofern bei Straßen NRW nicht das von der SPD-Ratsfraktion geforderte Umdenken einsetzt und keine Beschleunigung der Prozesse vorangetrieben wird." Grundlage der Annahme ist die Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage der Essener SPD-Landtagsabgeordneten Julia Kahle-Hausmann und Frank Müller.

Bei Straßen.NRW will man sich auf keine Jahreszahl festlegen. Gegenüber Radio Essen bestätigt man dort allerdings, dass der Baustart in Kray erst 2023 erfolgt. Eigentlich sollte der Bau des Radweges schon in diesem Jahr beginnen. Auch im Eltlingviertel ist Geduld gefragt, dort wird der Streckenabschnitt frühestens Ende 2026 gebaut.

Diese Probleme gibt es in Essen

In der Antwort der Landesregierung auf die Anfrage der SPD-Politiker aus Essen werden die Probleme deutlich. Auf der geplanten Strecke zwischen Essen-Kray und Gelsenkirchen gibt es Unstimmigkeiten über die Entwässerung. Das Oberflächenwasser sollte in eine Mulde abgeleitet werden, so die Pläne von Straßen.NRW. Aufgrund des hohen Wasserspiegels verweigerte die Untere Wasserbehörde der Stadt allerdings die Genehmigung dazu. Auf dem insgesamt 1,8 Kilometer langen Trassenstück gab es auch schon Probleme mit der Deutschen Bahn. Die hatte an der Stelle des geplanten RS1 Strommasten aufgestellt.

SPD in Essen enttäuscht über Verzögerungen

In der SPD-Ratsfraktion in Essen äußert man sich enttäuscht über die langandauernden Prozesse. Auf Nachfrage von Radio Essen sagt der Fraktionsvorsitzende Ingo Vogel:

„Wenn der RS1 eine Autobahn wäre, würden wir wahrscheinlich jetzt schon darüber sprechen, wann wir den RS2 umsetzen. Die Landesregierung, aber auch unsere Stadtspitze, lassen beim Ausbau des RS1 sowie des gesamten Radverkehrs leider noch immer die notwendige Ernsthaftigkeit vermissen. Wenn wir die wichtigen Mobilitäts- und Klimaziele wirklich erreichen wollen, dann müssen Land und Kommune jetzt endlich ihre Prioritäten neu ordnen."

Straßen.NRW spricht von großen Herausforderungen, die berücksichtigt werden müssen. Die Gebiete in Essen seien dicht bebaut und man müsse Rücksicht auf die Stadt sowie die Deutsche Bahn nehmen, heißt es gegenüber Radio Essen. Man wolle aber jeden Teilabschnitt unabhängig voneinander so schnell wie möglich fertigstellen.

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