Bomben in Essen: Entschärfung von gleich zwei Blindgängern - Über 10.000 Essener betroffen
Veröffentlicht: Donnerstag, 15.10.2020 01:13
Am frühen Mittwochnachmittag wurden bei Sondierungsarbeiten gleich zwei Bomben in Essen gefunden. Sie lagen auf einer Baustelle an der Gladbecker Straße. Das Gelände gehört zur Uni in Essen. Dort wird die Sportanlage neu gebaut. Die Bomben lagen sehr tief im Schlamm und das Evakuierungsgebiet war ziemlich groß - daher dauerte die Entschärfung sehr lange.
Spezieller Saugbagger hilft bei Bombenentschärfung in Essen
Bei den beiden Blindgängern handelte es sich um eine 5-Zentner-Bombe und eine 10-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg. Aufgrund der Größe der zweiten Bombe, war auch der Evakuierungsbereich sehr groß. Dazu lagen sie beide in zehn Meter Tiefe auf der Baustelle an der Gladbecker Straße Höhe der Hausnummer 180 in Altenessen-Süd. Die Grube war mit Grundwasser und Schlamm zugelaufen - das musste ein spezieller Saugbagger erst abpumpen. Die Arbeit hat einige Stunden am Nachmittag gedauert.
In der Zeit mussten im inneren Kreis über 4.200 Essener evakuiert werden und ihre Wohnungen verlassen. Das hat sich bis in die späten Abendstunden hingezogen. Das Ordnungsamt hat selbst nicht damit gerechnet, dass es so lange dauern wird. Sie mussten ein sehr großes Gebiet mit dichter Bebauung ablaufen und an jeder Tür klingeln, um zu schauen, ob alle im inneren Kreis ihre Wohnungen verlassen haben. Die Betreuungstelle war am Gymnasium Nord-Ost eingerichtet. Dort waren über die Stunden rund 200 Personen. Dazu kamen auch noch außergewöhnlich viele Krankentransporte. Über 60 Stück, bei denen auch Kräfte aus den Nachbarstädten, wie Mülheim, Duisburg, Oberhausen und sogar aus dem Kreis Mettmann geholfen haben.
Im äußeren Kreis durften rund 7.600 Menschen ihre Häuser nicht verlassen. Erst nach 11 Stunden um 01:13 Uhr kam die Entwarnung und beide Bomben waren erfolgreich entschärft von Entschärfer Frank Stommel.