Bistum Essen verstärkt Kampf gegen sexualisierte Gewalt
Veröffentlicht: Donnerstag, 15.02.2024 11:55
Das Bistum Essen setzt im Kampf gegen sexualisierte Gewalt auf mehr Personal und eine neue Leitung. So sollen das Bistum, die Pfarreien, Schulen und Kitas besser unterstützt werden.
Mehr Personal im Bistum Essen für Kampf gegen sexualisierte Gewalt
Das Bistum Essen setzt im Kampf gegen sexualisierte Gewalt auf neue Referentinnen und eine neue Leitung.
"In unserer Aufarbeitungsstudie hat uns das Wissenschaftler-Team bescheinigt, dass wir in den Bereichen Prävention, Intervention und Aufarbeitung sexualisierter Gewalt bereits viele richtige Schritte gegangen sind. Allerdings ist auch deutlich geworden, dass wir uns auf einem beständigen Lernweg befinden. Vor allem haben wir den Auftrag bekommen, angesichts der Komplexität und Fülle der Arbeit unsere Professionalität zu verbessern."
sagt Generalvikar Klaus Pfeffer, dem der zuständige Stabsbereich in der Bistumsverwaltung direkt zugeordnet ist. Am 14. Februar 2023 hatte eine Studie mehr als 420 Fälle sexualisierter Gewalt im Ruhrbistum aufgedeckt. Seitdem gibt es eine eigene TaskForce im Bistum, die ein Schutzkonzept mit externen Beratern erstellt hat und dieses stetig weiterentwickelt.
Referentin im Bistum Essen als "Lotsin"
Im Bistum Essen gibt es jetzt drei neuen Referentinnen. Eine von ihnen soll sich ausschließlich um die Unterstützung der Betroffenen kümmern. Sie steht dem Betroffenenbeirat zur Seite und kann einzelne Betroffene wie eine Lotsin durch das System der Unterstützungsangebote begleiten. Um die Referentinnen und Referenten in ihrer Arbeit zu unterstützen, wird sich künftig eine neue Leitung des Stabsbereichs um die Koordination und Steuerung des vergrößerten Teams kümmern. Dazu gehören auch die Abstimmungen mit dem Betroffenenbeirat, der unabhängigen Aufarbeitungskommission, dem Beraterstab sowie mit den beauftragten Ansprechpersonen für Betroffene. Bis zum Sommer 2024 will das Bistum nach dem neuen Leitfaden arbeiten und diesen ständig weiterentwickeln. Unter den Begriff der sexualisierten Gewalt fallen zum Beispiel zweideutige Anspielungen, ungewolltes Anfassen bis hin zum Missbrauch.