Aus Essen: Reaktionen auf die Bundestagswahl

Die Menschen in Essen haben gewählt. Die vorläufigen Ergebnisse stehen fest. Hier haben wir weitere Reaktionen der einzelnen Parteien und von Experten gesammelt. Die Frage ist: Wie geht es jetzt weiter?

Grüne in Essen und das Ergebnis hier

Die Grünen in Essen sind mit dem Ergebnis der Bundestagswahl sehr zufrieden. In allen drei Essener Wahlkreisen haben die Grünen Wähler dazu gewonnen. Auch wenn es für die Regierungsspitze nicht gereicht habe, sei das ein Erfolg, sagt der Sprecher der Essener Grünen Markus Ausetz auf Radio Essen-Nachfrage.

Jetzt müssen möglichst viele grüne Inhalte in die Koalition eingebracht werden, erklärt er weiter. Da vertrauen die Essener auf die Grünen in Berlin. Die müssten das jetzt mit den Koalitionspartnern aushandeln. Dabei gehe es nicht darum, ob Armin Laschet oder Olaf Scholz Kanzler wird. Man könne sich beide Parteien als Partner vorstellen, obwohl es mit der SPD sicher einfacher wäre. Auf jeden Fall sehen die Grünen das Wahlergebnis als eindeutigen Auftrag zum Mitregieren an. Die Frage sei nun, was vor allem die Gespräche mit der FDP ergeben würden, da lägen die Positionen zum Klimaschutz noch auseinander.

© Radio Essen

SPD Abgeordneter mit ersten Ideen

Sebastian Fiedler von der SPD zieht neu in den Bundestag ein. Er vertritt dort vor allem die Borbecker und Borbeckerinnen. Seine erste Rede habe er schon im Kopf, sagte er am Mittag im Radio Essen-Podcast Essen im Ohr. Dabei geht es ihm um das Thema Kinderschutz. Hier müsse schnell gehandelt werden, er schlägt eine Enquetekommission vor und will die oder den Missbrauchsbeauftragten gesetzlich verankern. Er sieht aktuell die SPD in der Regierungsverantwortung und habe sich über die Reaktion des CDU-Kanzlerkandidaten Armin Laschet gewundert, erzählt er weiter. Er will versuchen in den Innenausschuss des Bundestages zu kommen, denn er ist selbst Kriminalbeamter. Außerdem will er, dass Umweltdelikte und deren Verfolgung mehr in den Fokus der Ermittler und Behörden genommen werden.

AfD-Abgeordneter aus Essen kann weiter machen

Der AfD-Abegordnete Stefan Keuter aus Essen zieht erneut über die Landesliste NRW in den Bundestag ein. Dort stand er auf dem letzten Listenplatz, der es noch in den Bundestag geschafft hat. Das sei aber sehr schnell wegen der Überhang-Mandate am Abend klar gewesen, sagt Stefan Keuter auf Radio Essen-Nachfrage. Er war heute Vormittag bereits auf dem Weg nach Berlin, um die Arbeit in der Fraktion fortzusetzen. Für die Abgeordneten stehen mehrere Treffen und Sitzungen an.

Politikwissenschaftlerin aus Essen zu den Ergebnissen und dem aktuellen Geschehen

Die Politikwissenschaftlerin Sandra Plümer von der Universität Duisburg/Essen hat die Wahl und deren Ausgang für uns beobachtet und spricht im Radio Essen-Podcast Essen im Ohr Spezial darüber. Sie findet es sehr spannend, was da gerade passiert. Sie geht aber nicht davon aus, dass es heute schon erste Tendenzen geben könnte. Es würden sicher viele informelle Gespräche jetzt geführt. Das wäre aber auch nicht schlimm, das gehört zur Politik dazu. Nicht alles könne in der Öffentlichkeit diskutiert werden, erklärt sie die Vorgänge und die berüchtigten Gespräche in den sogenannten Hinterzimmern. Sie erklärt, dass die Arbeit der GroKo besser gewesen wäre als ihr Ruf und schließt eine weitere Zusammenarbeit von SPD und CDU nicht ganz aus, auch wenn es schwierig sei, das den Wählern und Wählerinnen dann zu erklären. Aber wenn gar nichts anderes möglich sei, dann wäre das die Option.

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