Hochwassergefahr in Essen: Pegel in der Ruhr steigen weiter an

Das Wasser in der Ruhr steigt auch in Essen durch den Regen der letzten Tage immer weiter an. Die Feuerwehr hat in der Nacht erste betroffene Stellen geräumt, die laut Hochwassergefahrenkarte überflutet werden können. Hier findet Ihr alle Infos.

© Jasmina Welter / Radio Essen

Hochwasser in Essen: So ist der Stand am Samstagmorgen

Der Wasserpegel in der Ruhr ist in der Nacht noch einmal weiter angestiegen auf 5,68m (Stand 23.12. 6 Uhr), das Wasser steigt jetzt immer langsamer. Die Feuerwehr warnt aber, dass durch den für heute angesagten Dauerregen noch mehr dazu kommen könnte. Die Böden und Wasserauffangbereiche sind voll, heißt es. Daher gilt auch weiterhin der Hinweis an alle Essenerinnen und Essener, die direkt an der Ruhr wohnen, sich nicht dauerhaft im Keller aufzuhalten und wertvolle Gegenstände aus Kellern und Tiefgaragen zu holen. Wer unsicher ist, ob er betroffen sein könnte, kann sich Informationen über das extra geschaltete Gefahrentelefon der Stadt unter 0201 - 12 38 888 holen oder direkt auf die Überschwemmungskarte NRW gehen.

Ruhrverband: Es soll nicht so schlimm werden wie 2021

Wie die Feuerwehr Essen mitteilt, ist die aktuelle Prognose der Hydrologen beim Ruhrverband positiv. Die Berechnungen sagen, dass der Scheitelpunkt voraussichtlich an Heiligabend erreicht wird und dass die Pegelstände nicht das Ausmaß des verheerenden Hochwassers vom Juli 2021 erreichen werden. Aktuell ist nicht nur Essen von dem Hochwasser betroffen, unter anderem droht in Oberhausen, ein Deich zu brechen. Bei uns in Essen sitzen Feuerwehr, Stadt, Polizei, Ruhrverband und Stadtwerke zusammen und beraten den ganzen Tag über die Lage und beobachten die Entwicklungen.

In der Nacht auf Samstag: Feuerwehr Essen räumt betroffene Orte

Auch bei uns in Essen droht zu viel Wasser in der Ruhr, einzelne Orte zu überschwemmen. Der Pegel ist in der Nacht innerhalb von einer Stunde um 25 cm gestiegen, sagt die Feuerwehr Essen. Um 22 Uhr lag der Wasserstand in der Ruhr bei Hattingen bei 5,53 Metern, das entspricht mittlerem Hochwasser (Quelle: Talsperrenleitzentrale). Schon am Freitagmorgen waren erste Wege am Ufer der Ruhr überschwemmt.

Die Feuerwehr Essen ist seit dem späten Abend vorsorglich im Einsatz und warnt Anwohnerinnen und Anwohner entlang der Ruhr. Unter anderem die Rote Mühle und der Kanuclub Industrie Essen e.V. wurden bereits geräumt (Stand 23.30 Uhr). Die rote Mühle war bereits im Juli 2021 von Hochwasser überschwemmt worden.

Bürgertelefon für Essenerinnen und Essener im Gefahrenbereich

Die Feuerwehr Essen fährt in den von Hochwasser bedrohten Gebieten in der Nacht Streife und erkundet regelmäßig gefährdete Bereiche (laut Hochwassergefahrenkarte) wenn akute Gefahr droht, wird geräumt. Außerdem ist ein Gefahrentelefon unter der Telefonnummer 0201 - 12 38 888 geschaltet. Die Feuerwehr betont, dass aktuell keine akute Gefahr droht. Sollte sich die Lage verschärfen, wird umgehend eine Warnung veröffentlicht.

Ob Ihr betroffen seid und gegebenenfalls Euren Keller oder das Haus räumen müsst, könnt Ihr selbst auf den Seiten des Landesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr prüfen, unter www.uvo.nrw.de. Unter anderem sind Teile der Laupendahler Landstraße in Werden und die Brandgassenstiege in Kettwig im roten Bereich der Karte (Stand 00.30 Uhr).

UPDATE: Die Seite des Landesministeriums ist offenbar überlastet, alternativ könnt Ihr diese Karte hier nutzen.

So funktioniert die Hochwassergefahrenkarte

Die Hochwassergefahrenkarte des Landes mit dem Beispiel "Im Löwental" in Werden.© https://www.uvo.nrw.de/
Die Hochwassergefahrenkarte des Landes mit dem Beispiel "Im Löwental" in Werden.
© https://www.uvo.nrw.de/

Die Hochwassergefahrenkarte des Landes findet Ihr auf www.uvo.nrw.de. Dort gebt Ihr Eure Adresse ein, klickt links im Menü auf Karten, Wasser, Hochwasser und den aktuellen Gefahrenbereich (HWRM-RL Risikokartekarte), das ist aktuell die mittlere Wahrscheinlichkeit. Die Karte zeigt entlang der Ruhr grüne und rote Bereiche an, grüne Bereiche sind gefährdete bepflanzte Bereiche, rote Bereiche sind Wohngebiete.

Hinweise für betroffene Essenerinnen und Essener

Auch die Warnapp NINA hat um kurz nach Mitternacht am 23.12.2023 ausgelöst. Die Stadt warnt auch hierüber, dass die Pegelstände weiter steigen können. Stadt, Feuerwehr, Ruhrverband und das Lagezentrum der Bezirksregierung beobachten die Lage und informieren über die weitere Entwicklung und ggf. Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung, heißt es darin.

Wer laut Hochwassergefahrenkarte in einem roten Bereich wohnt, soll sich sicherheitshalber nicht dauerhaft im Keller aufhalten, Autos aus Tiefgaragen fahren und wertvolle Gegenstände sichern. Wer die Lage nicht selbst online überprüfen kann, für den ist das Gefahrentelefon unter der 0201 - 12 38 888 geschaltet.

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