Aggressives Vogelgrippevirus in Essen nachgewiesen - Virus breitet sich weiter aus
Veröffentlicht: Montag, 27.10.2025 14:46
Das Veterinäramt in Essen testet aktuell weitere Wildvögel auf das Vogelgrippevirus. Am Wochenende haben die Jägerschaft und die Feuerwehr Essen weitere Wildvögel entdeckt und zu einer Untersuchung eingeliefert. Das sind die Ergebnisse.

In Essen breitet sich die Vogelgrippe weiter aus
Die Feuerwehr Essen und die Jäger haben am Samstag (25. Oktober) und Sonntag (26. Oktober) weitere sieben Wildgänse gefunden, bei denen der Verdacht auf Vogelgrippe besteht. Die Tiere wurden alle zum Veterinäramt gebracht und werden dort jetzt untersucht. Schon letzte Woche wurde eine tote Wildgans in der grünen Mitte entdeckt, die an der Geflügelpest verstorben ist. Jetzt hat das zuständige Friedrich-Löffler-Institut das Ergebnis an die Stadt weiter gegeben. Bei der Wildgans wurde die aggressivere Form der Wildgeflügelpest nachgewiesen. Das Virus ist für Geflügel hochansteckend. Für den Menschen ist das Virus nicht gefährlich. Geflügelhalter sollen aber auf die wichtigen Hygienemaßnahmen achten und niemanden mehr in die Nähe der Tiere lassen.
Wer kranke oder tote Wildvögel findet, sollte unbedingt die Feuerwehr Essen anrufen. Außerdem sollten Hundehalter ihre Hunde an der Leine behalten, damit diese nicht mit toten Wildvögeln in Kontakt kommen und so das Virus weiterverbreiten. Bisher ist die Beobachtung der Radio Essen-Stadtreporter aber, dass sich die Hundehalter an diesen Ratschlag nicht halten. Wildvögel gibt es überall in der Stadt vor allem in Parks und in der Nähe von Wasserflächen und genau hier sind auch immer viele Hundehalter mit ihren Tieren unterwegs.
Bauern in Essen fordern Aufstallpflicht - was steckt dahinter?
Die Bauern in Essen machen sich große Sorgen wegen der Vogelgrippe. Zum einen ist die Vogelgrippe in diesem Jahr schon sehr früh ein wichtiges Thema geworden. In der letzten Saison gab es die ersten Fälle erst im Januar und Februar. Christian Ridder in Kray hat Legehennen und verkauft dessen Eier. Er hat seine Tiere noch draußen - fordert aber vom Landesamt für Umwelt eine Austallpflicht. Dann kann er die Tiere im Stall halten und die Eier weiter als Eier aus Freilandhaltung verkaufen. Lässt er die Hennen ohne die Aufstallpflicht im Stall, kann er nur noch Eier aus Bodenhaltung verkaufen. Damit gehen ihm Einnahmen verloren und er könne auch gar nicht so schnell die passenden Verpackungen besorgen.
Das ärgert auch Bauer Benedikt Kaschinski im Mühlenbergshof in Kettwig. Auch er hat Legehennen und hat Angst, dass sich die Tiere anstecken. Wenn er seine Herde verliert, müsste er seinen Betrieb schließen, sagt er im Gespräch mit unseren Radio Essen-Stadtreportern. Seine Kundinnen und Kunden würden auf jeden Fall verstehen, wenn er die Hennen drinnen lässt und trotzdem weiter die Eier in der Freilandverpackung verkauft, aber das darf er nicht, so Kaschinski. Auch Bauer Jochen Unterhansberg lässt niemanden mehr die Hühner auf dem Buchholzhof in Kettwig füttern. Das ist sonst immer ein großer Spaß für die Kinder. Aber niemand soll mehr in die Nähe der Tiere kommen. Und auch die Bauern achten alle ganz genau darauf, dass sie die Kleidung und die Schuhe immer wechseln bevor sie zu ihren Hühnern gehen.
Auch Bauer Weber vom Oberschuirshof in Schuir beobachtet die Situation. Er hält Puten und Hühner im Stall. Bei ihm sind aber die Gänse draußen. Deshalb bereitet er sich darauf vor, die Gänse ebenfalls im Stall zuhalten. Die Gänse kommen jetzt erst eine Stunde später raus und eine Stunde früher wieder rein in den Stall, so will er den Stress später den Tieren verringern. Bei ihm beginnt jetzt auch die Hochsaison. Gänse und Puten werden nach und nach geschlachtet und verkauft. Tiere, die mit dem Vogelgrippevirus infiziert sind, werden getötet und fachgerecht entsorgt. Solche Tiere werden nicht zum Verzehr verkauft, betont der Bauer auf Radio Essen-Nachfrage. Außerdem würde das Virus auch absterben, weil das Geflügel immer durchgebraten werden sollte.
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