
Plakat bei Rot-Weiss Essen Heimspiel sorgt für Kritik
Beim letzten Heimspiel in Essen im Stadion an der Hafenstraße haben einige Fans von Rot-Weiss Essen wieder für Aufsehen gesorgt. Sie entrollten ein Banner mit der Aufschrift "Ganz Essen hasst die Polizei". Oberbürgermeister Thomas Kufen äußert sich am Montagnachmittag dazu:
"Dieses Banner stellt eine völlig inakzeptable und gefährliche Haltung dar, die in keiner Weise die Werte unserer Stadt widerspiegelt. Essen ist eine Stadt des respektvollen Miteinanders, in der wir uns für ein sicheres, friedliches Zusammenleben einsetzen. Solche Aussagen, die pauschale Hassbekundungen gegen unsere Polizei verbreiten, haben keinen Platz in unserem Stadion und in unserer Stadtgesellschaft."
Polizistinnen und Polizisten sind jedes Wochenende in den Stadien im Einsatz und sorgen für sichere Fußballspiele. Sie schützen die Fans, die Spielerinnen und Spieler und alle Anwesenden, betont der Oberbürgermeister weiter in seinem Statement.
"Die Arbeit unserer Polizei ist in einer Demokratie von unschätzbarem Wert.", erklärt er weiter.
Kufen betont aber auch, dass das Recht auf freie Meinungsäußerung für Fußballfans wie für jeden anderen gilt. Aber die Grenzen seien dort, wo andere Menschen angegriffen, bedroht oder in ihrer Sicherheit gefährdet werden.
"Ein Banner, das Hass schürt, darf niemals als Ausdruck von Meinungsfreiheit toleriert werden."
Fanszene von Rot-Weiss Essen wichtiger Teil des Vereins
Rot-Weiss Essen selbst bezieht nach dem Spiel gegen Ulm, das die Mannschaft mit 3:2 gewonnen hat, klar Stellung. Leidenschaft gehört zu RWE, erklärt die Vereinsspitze am Montag nach dem Spiel, aber die Leidenschaft dürfe den Verein nicht schädigen oder gefährden. Es gab zahlreiche Pyroaktionen während des Heimspiels und außerdem das Banner mit dem Spruch. Der Verein betont, dass er von den Fans erwarte, dass solches Fehlverhalten unterbleibt und der Verein weder finanziell, sicherheitsrelevant noch das Image des Vereins belastet werde. Der Verein will nun die Vorfälle vom Wochenende intern und sachlich aufarbeiten, steht in einer Presseerklärung. Der Aufsichtsrat lehnt die Vorkommnisse vom Samstag klar ab, steht dort weiter. Ab Januar will der Verein den "Arbeitskreis Fans" starten. Das neue Format soll für einen Austausch zwischen Fanvertretern, Vereinsführung, Fanprojekten, den Sicherheitsorganen und dem Aufsichtsrat sorgen. Konflikte sollen so frühzeitig entschärft werden. Eine wichtige Rolle im Arbeitskreis wird Lukas Pruschko übernehmen.
"Entscheidend ist, dass alle Beteiligten das Wohl von Rot-Weiss Essen in den Mittelpunkt stellen.", betont RWE-Vorstand Alex Rang.
Zuletzt hatten Flyer mit sexistischen Aufschriften bei Rot-Weiss Essen für Aufsehen und Empörung gesorgt.