
Rot-Weiss Essen will letzten Dreier des Jahres gegen Ulm sichern
Kurz vor Weihnachten steht im Stadion an der Hafenstraße noch einmal ein echtes Fußball-Highlight an: Rot-Weiss Essen empfängt den SSV Ulm 1846. Ein Blick auf die Tabelle spricht zunächst für die Essener. RWE steht aktuell auf Platz 6 mit 31 Punkten – das Etappenziel von Trainer Uwe Koschinat ist damit bereits erreicht. Der Absteiger SSV Ulm rangiert dagegen momentan auf Platz 18.
Die Voraussetzungen für ein vorweihnachtliches Geschenk an die RWE-Fans scheinen also gut. Trotzdem unterschätzt Rot-Weiss Essen die „Spatzen“ nicht. Das betonen sowohl RWE-Spieler Michael Schultz als auch Trainer Koschinat vor dem Spiel. Der Grund: Vor fast genau einem Jahr befanden sich die Essener selbst in einer ähnlichen Situation wie aktuell der SSV Ulm. Damals gelang RWE der Turnaround – ein Unentschieden brachte neue Kraft und Motivation für die Rückrunde.
Deshalb ist klar: Spannung ist für beide Mannschaften garantiert. Trotzdem bleibt das Ziel der Essener eindeutig. Rot-Weiss Essen will im letzten Heimspiel des Jahres die drei Punkte holen, um sich weiter in der oberen Tabellenhälfte festzusetzen.
Rot-Weiss Essen mit starker Anfangsphase
Rot-Weiss Essen geht mit einer deutlich entspannteren personellen Lage in das letzte Heimspiel des Jahres. Ahmet Arslan und Ramien Safi stehen wieder im Kader, nehmen zunächst aber auf der Bank Platz.
Von Beginn an entwickelt sich eine spannende Partie – und gleich die erste große Chance gehört den Essenern. Bereits nach knapp zwei Minuten setzt sich Mizuta auf der rechten Seite des Strafraums gegen zwei Ulmer durch und legt auf Bouebari ab. Der steht nahezu frei vor dem Tor, vergibt die Möglichkeit jedoch – sehr zum Raunen der rot-weißen Fankurve.
Kurz darauf wird es auch auf der anderen Seite gefährlich: Nach einer Ecke der Essener kommt Seegert per Kopf zum Abschluss, doch RWE-Keeper ist zur Stelle und pariert sicher. In der ersten Viertelstunde geht es munter hin und her.
Dann macht RWE aber ernst: In der 12. Minute beschenkt sich Mark Janssen selbst vorzeitig zu Weihnachten, schiebt den Ball souverän ein und bringt die Essener damit in Führung. Nur wenige Minuten später folgt die nächste große Gelegenheit. Mizuta dribbelt vor dem Tor von Ulms Keeper Ortag, zieht aus rund zehn Metern ab – der Ball rollt aber knapp am Tor vorbei.
Nach dem 1:0 durch Janssen wird der Qualitätsunterschied zunehmend sichtbar. Die Essener lassen sich vom Führungstreffer und der Unterstützung der Fans weiter antreiben und drängen auf das 2:0. Und wenig später ist es so weit: RWE-Mittelfeldspieler Klaus Gjasula köpft den Ball nach einer verlängerten Ecke und einer Vorlage von Hofmann ins Tor des SSV Ulm.
Nach rund einer halben Stunde Spielzeit sieht es auch eher nach einem 3:0 für Rot-Weiss Essen aus. Umso überraschender fällt der Anschlusstreffer der Ulmer: Dennis Chessa trifft quasi aus dem Nichts zum 2:1.
Kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit wird es dann noch einmal hitzig vor dem Strafraum von RWE-Keeper Felix Golz. Rios Alonso geht etwas zu energisch in einen Zweikampf und sieht dafür von Schiedsrichter Patrick Alt die Gelbe Karte. Fast im direkten Gegenzug liegt das 3:1 für die Rot-Weissen in der Luft: Mizuta setzt sich mit einer starken Einzelaktion gegen zwei Ulmer durch und legt auf Janssen ab. Dessen Kopfball ist jedoch zu harmlos, um den Ulmer Keeper ernsthaft zu prüfen.
So geht es mit einer verdienten 2:1-Führung für Rot-Weiss Essen in die Halbzeitpause.
Rot-Weiss Essen setzt sich beim letzten Heimspiel des Jahres durch
Die zweite Halbzeit an der Hafenstraße wird mit leichter Verspätung angepfiffen – begleitet von einer jubelnden Essener Fankurve, in der auch unerlaubte rote Pyrotechnik gezündet wird. Aber auch die mitgereisten Ulm-Fans sind lautstark dabei, schwenken ihre schwarz-weißen Fahnen und feuern die Schwaben an.
Sportlich kommt es dann jedoch zu dem, was die Essener unbedingt vermeiden wollten: Nach erneut von RWE dominierten Anfangsminuten schiebt Ulms Zehner Elias Löder den Ball ins Tor von Jakob Golz. Wieder fällt der Treffer aus dem Nichts – genau wie schon beim ersten Ulmer Tor. Nach 54 Minuten steht es damit 2:2.
Doch Rot-Weiss Essen zeigt die richtige Reaktion und belohnt sich. In der 62. Minute sorgt ein langer Einwurf von Moustier für Unordnung im Ulmer Strafraum. Der Ball wird herausgeköpft, landet bei Kaito Mizuta, der aus 18 Metern abzieht und den Ball perfekt in die rechte Ecke des Ulmer Tores setzt. Ein absolutes Traumtor von Rot-Weiss Essen.
Auch in der zweiten Halbzeit zwischen Rot-Weiss Essen und dem SSV Ulm haben die Rot-Weissen weiterhin die Nase vorn. Immer wieder wird es gefährlich vor dem Ulmer Tor, doch auf den Treffer, der dem Spiel endgültig den Deckel draufsetzen könnte, warten die Essener vergeblich.
Um noch einmal frischen Schwung in die letzten 20 Minuten zu bringen, wechselt RWE-Trainer Uwe Koschinat doppelt. Die beiden Torschützen Janssen und Mizuta verlassen den Platz, neu ins Spiel kommen Brumme und der wieder fitte Ramien Safi. Wie bereits in der ersten Hälfte werden die Zweikämpfe mit zunehmender Spielzeit härter und intensiver. So auch in der 80. Minute: Im Strafraum der Essener wird es unübersichtlich, Kraulich klärt in höchster Not und verhindert Schlimmeres. Am Ende der Szene stehen jedoch zwei Gelbe Karten für RWE – für Mause und Gjasula – sowie eine weitere für den Ulmer Aksakal.
In der Schlussphase des letzten Heimspiels des Jahres wird es noch einmal richtig spannend. Der frisch eingewechselte und genesene Safi setzt sich stark gegen zwei Ulmer sowie den Ulmer Keeper durch, kommt dabei jedoch ins Straucheln und kann sich für seine starke Einzelaktion nicht belohnen.
Am Ende holt Rot-Weiss Essen im letzten Heimspiel des Jahres verdiente drei Punkte gegen den SSV Ulm (3:2) und hält sich damit weiter auf den potenziellen Aufstiegsplätzen. Nach der Winterpause geht es für RWE am Samstag (17. Januar) in der 3. Liga auswärts gegen 1860 München weiter. Radio Essen berichtet wie immer live aus dem Stadion.