Stadionausbau in Essen sorgt für heftige Diskussionen

Die Stadt Essen will das Stadion an der Hafenstraße fit für die 2. Bundesliga machen. Rot-Weiss Essen hat immer noch die Chance in dieser Saison aufzusteigen. So schnell würde sich der Ausbau gar nicht umsetzen lassen. Jetzt müssen erst einmal die Pläne dafür gemacht werden. Das sorgt wieder für viele Debatten.

© Elke Brochhagen, Stadt Essen

Wieder Streit in Essen um Stadion an der Hafenstraße

In Essen wird wieder einmal über das Stadion an der Hafenstraße diskutiert. Die Stadt Essen will die vier Ecken schließen. Das ist machbar und war schon damals, beim Bau des Stadions, so angedacht. Jetzt sollen die Politikerinnen und Politiker das nötige Geld für die Planung genehmigen. Die Planung des Architekturbüros für die vier Ecken und ein neues Fahrradparkhaus kostet 1,15 Millionen Euro. Das Geld soll außerplanmäßig bereit gestellt werden. Diese Entwurfsplanung könnte bis Ende des Jahres fertig sein. Schon 2023 hatte die Stadt eine Machbarkeitsstudie anfertigen lassen. Das Ergebnis war eindeutig pro Ausbau. Das sorgte im Rat für einige Diskussionen. Am Ende sollte die Stadtverwaltung die Planungen weiter vorantreiben. Jetzt steht die nächste Entscheidung an. Viele Politikerinnen und Politiker machen sich Sorgen darüber, wie die Fans zum Stadion kommen. Die Stadt muss deshalb zwingend ein neues Verkehrskonzept entwerfen. Dabei geht es nicht nur um mehr Parkplätze. Viele wünschen sich ein Fahrradparkhaus am Stadion und bessere Verbindungen mit Bus und Bahn.

Stadionausbau in Essen hat Vorteile

Für das Stadion in Essen wurden schon beim Bau vor 12 Jahren die Ecken geplant. Damals spielte Rot-Weiss Essen aber noch in der Regionalliga und es kamen nicht so viele Fans wie heute ins Stadion. Außerdem war den Politikerinnen und Politkern der Bau mit Ecken zu teuer. Deshalb wurde das Stadion zunächst ohne Ecken gebaut, aber immer mit der Idee, dass es später weiter ausgebaut werden kann. Schon beim Bau damals wurden zum Beispiel Versorgungsleitungen so verlegt, dass sie beim Ausbau später genutzt werden können. Trotzdem muss jetzt ein Architekturbüro einen neuen Entwurf anfertigen nach dem die Ecken ausgebaut werden können. Die Stadt möchte in Absprache mit Rot-Weiss Essen eine Ecke komplett umbauen und dort unter anderem 17 weitere Logen einbauen. Außerdem sollen in diesem Bereich mehr barrierefreie Plätze für seh-, geh- und hörbehinderte Fans geschaffen werden. Die Pläne dafür müssen komplett neu angefertigt werden. In den anderen drei Ecken will die Stadt mehr Sitz- und Stehplätze schaffen. Dazu muss die alte Planung noch etwas angepasst werden. Das Stadion entsprach beim Bau 2010 den Anforderungen für die 2. Liga, inzwischen haben der DFB und die DFL aber ihre Anforderungen geändert. Deshalb müssen die Architekten auch dafür die alten Pläne anpassen.

Pläne für Ausbau Stadion an der Hafenstraße in Essen
So könnte das Stadion bald aussehen.© Ralph Rieger
So könnte das Stadion bald aussehen.
© Ralph Rieger

Diskussion in Essen über Pachtvertrag für Stadion

In Essen wird jetzt wieder über das Stadion diskutiert. Einige Politikerinnen und Politiker wollen das Geld für die Planung erst freigeben, wenn es einen neuen Pachtvertrag mit Rot-Weiss Essen gibt. Da laufen gerade die Gespräche und die Politikerinnen und Politiker werden in den Ausschüssen und im Rat der Stadt in diesem Monat im nicht-öffentlichen Teil über den Stand der Verhandlungen informiert. Auch bei Rot-Weiss Essen gibt es gerade einige Veränderungen. Im Sommer übernimmt ein neuer Geschäftsführer und die Frage ist, ob Rot-Weiss Essen jetzt schon eine endgültige Entscheidung über die neue Pacht treffen möchte. Teurer wird es auf jeden Fall, weil Rot-Weiss Essen mit den neuen Sitz- und Stehplätzen und mit den Logen mehr Geld bei den Spiele einnehmen kann. Bisher übernimmt die Stadt Essen die kompletten Betriebskosten für das Stadion, auch das soll sich mit den neuen Pachtvertrag ändern. Die Stadt will über eine Wirtschafts- und Beratungsgesellschaft eine Berechnung für die zukünftige Pacht entwerfen lassen und glaubt, dass der Vorschlag die künftige Pachthöhe richtig festlegt.

Stadion sorgt in Essen immer wieder für Debatten

Schon beim Neubau des Stadions an der Hafenstraße hat es in Essen viele Diskussionen gegeben. Die Haupttribüne im ehemaligen Georg-Melches-Stadion war Anfang der 2010er Jahre schon sehr marode. Deshalb stand die Entscheidung an, ob die Stadt ein neues Stadion bauen sollte oder das alte sanieren muss. In einer Sondersitzung im Oktober 2010 fiel dann die Entscheidung, dass das Stadion neu gebaut wird. Monate vorher hatte Oberbürgermeister Reinhard Paß noch die Beteiligung der Stadt an einem Stadionneubau ausgeschlossen. Es kam anders. 2012 wurde das Stadion eröffnet. Der Neubau des Stadions hat damals 64 Millionen Euro gekostet. Inzwischen sind die Baukosten weiter gestiegen, so dass damit zu rechnen ist, dass der Ausbau der Ecken nicht mehr zum Preis von damals möglich sein wird. Das Stadion könnte auch in einer dritten Stufe erweitert werden. Dazu könnten in den Pylone Zwischenstücke eingesetzt werden und so mehr Plätze auf den Tribünen eingebaut werden. Das ist aber zunächst nicht geplant.

Neue Ecken in Essen brauchen noch Zeit

Der Ausbau des Stadions in Essen wird noch einige Zeit dauern. Wenn die Politikerinnen und Politiker Ende April in der Sitzung des Rates der Stadt das Geld für die Planung freigeben, dann wird die Planung voraussichtlich bis Ende des Jahres fertig sein. Danach müssen noch weitere, genauere Planungen für die Baugenehmigung angefertigt werden. Bei der Stadtverwaltung muss die Baugenehmigung erteilt werden, das dauert in der Regel ein halbes Jahr. Der Ausbau würde also frühestens im kommenden Jahr starten und ist nach der Machbarkeitsstudie nach und nach geplant. Zum Schluss soll noch ein Parkhaus gebaut werden. Danach könnte 2027 alles fertig sein. Sollten die Politikerinnen und Politiker allerdings noch einen Bürgerentscheid verlangen, würde sich alles noch weiter verzögern. Laut Machbarkeitsstudie geht die Stadt von Kosten in Höhe von knapp 27 Millionen Euro aus. Allerdings gibt es erst mit der neuen Planung eine richtig Kalkulation für den Ausbau und einen Überblick über die Kosten.

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