Zukunft der Rüttenscheider Straße in Essen steht fest

Die Rüttenscheider Straße in Essen wird umgebaut. Mit verschiedenen neuen Regelungen soll die Zahl der Autos auf der Rü um mehr als die Hälfte zurückgedrängt werden. Die Politiker im Stadtrat haben eine Entscheidung gefällt.

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Stadt Essen baut Rüttenscheider Straße um

In Essen wird die Rüttenscheider Straße umgestaltet. Die Politikerinnen und Politiker im Stadtrat haben den Plänen am Mittwoch (29.11.) zugestimmt. Vorher gab es allerdings eine hitzige Diskussion.

Die CDU hat die Pläne verteidigt: Der Umbau der Rüttenscheider Straße sei ein Teil des Kompromisses mit der Deutschen Umwelthilfe gewesen, um drohende Dieselfahrverbote zu vermeiden. Die jetzt geplante Variante werde möglichst vielen Verkehrsteilnehmern gerecht. Auch die Interessen der Einzelhändler, Gastronomen und Anwohner würden berücksichtigt. Alle Geschäfte blieben mit dem Auto erreichbar, alle Parkplätze blieben erhalten. Wenn es auf der Rü in Zukunft weniger Durchgangsverkehr gibt, würde das zu mehr Sicherheit führen. In den kommenden sechs Monaten würde die Umgestaltung im Detail vorbereitet. Dann sei es wichtig, dass Ruhe einkehrt, ein weiteres Zurückdrängen der Autos werde es dann nicht mehr geben. Die Grünen stimmen zu: Es gebe noch immer zu viele Autos auf der Rüttenscheider Straße. Alle offenen Fragen seien längst beantwortet worden, es sei nun Zeit, eine Entscheidung zu treffen.

Von den anderen Parteien gab es in der Debatte viel Gegenwind: Die SPD forderte einen sofortigen Stopp, bis unter anderem geklärt sei, wie voll es auf den Nebenstraße und der Alfredstraße wird, wie die Krankenwagen in Zukunft durchkommen und wie hoch die Kosten für die Umgestaltung am Ende sind. Die SPD hat als Alternative vorgeschlagen, auf der Rü Tempo 20 einzuführen. Für die aktuellen Pläne gab es von der Partei ein klares "Nein“. Noch deutlicher wurde die AfD: Es gehe Kaufkraft in Rüttenscheid verloren, Autos sollten aus dem Stadtbild verdrängt werden, koste es, was es wolle. Die FDP befürchtete negative Auswirkungen auf den Stadtteil: Das aktuelle System funktioniere, so könne man es erstmal auch lassen. 

© Christian Bannier / Radio Essen

Was aus der Rüttenscheider Straße in Essen werden soll

Oberbürgermeister Thomas Kufen sprach von einem Kompromiss: „Für diesen Kompromiss fliegen einem keine Blumen zu, sondern maximal Blumen, an denen vielleicht noch ein Topf dran ist.“ Beide Seiten hätten jeweils tausende Unterschriften gesammelt. Auch Anwohner seien zum Teil dafür gewesen, den Autoverkehr zu reduzieren. Bei der Abstimmung haben sich letztlich CDU, Grüne und Linke für den Rü-Umbau ausgesprochen – damit gab es eine Mehrheit.

Wer künftig mit dem Auto von Bredeney die Rü befährt, darf an der Manfredstraße nur noch nach rechts oder links abbiegen. Wer vom Hauptbahnhof kommt, darf ebenfalls nicht mehr geradeaus fahren und muss bei der STEAG (Hohenzollernstraße) nach links oder rechts abbiegen. Von einigen Seitenstraße soll es aber weiter die Möglichkeit geben, auf die Rüttenscheider Straße zu fahren. An den Wochenenden wird es zeitweise weitere Sperrungen geben. 

© Christian Bannier / Radio Essen

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