Galeria in Essen: Eigentümer Signa meldet Insolvenz an

Der österreichische Galeria-Eigentümer René Benko ist zahlungsunfähig. Die Signa-Gruppe war in den vergangenen Jahren stark gewachsen - doch jetzt droht die Pleite. Welche Folgen hat das für Essen?

© Anja Wölker / Radio Essen

Essen: Galeria-Eigentümer ist zahlungsunfähig

Der Eigentümer von Galeria Karstadt Kaufhof in Essen, die Signa-Gruppe, ist zahlungsunfähig. Die Holding des österreichischen Immobilien- und Handelsunternehmers René Benko werde beim Handelsgericht Wien die Eröffnung eines Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung beantragen. So steht es in einer Mitteilung von Mittwoch (29. November). "Trotz erheblicher Bemühungen in den letzten Wochen konnte die erforderliche Liquidität für eine außergerichtliche Restrukturierung nicht in ausreichendem Maße sichergestellt werden", heißt es darin. Die Immobilien- und Handelsgruppe Signa war in Zeiten niedriger Zinsen stark gewachsen. In den vergangenen Monaten ist Signa aber in eine Krise gestürzt. Denn die Immobilienbrache hat seit dem Beginn des Ukraine-Krieges mit gestiegenen Bau- und Energiekosten sowie höhere Zinsen zu kämpfen. Auch die Signa-Gruppe ist davon nicht verschont geblieben.

Folgen für Galeria in Essen?

Zur Signa-Unternehmensgruppe gehören zahlreiche Geschäftsimmobilien in deutschsprachigen Städten und der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof, der bereits zwei Insolvenzverfahren hinter sich hat.

In den vergangenen Wochen hatten die Sporthandels-Sparte und die deutsche Immobilienverwaltungs-Gesellschaft von Signa Insolvenz angemeldet. Der Gründer der Gruppe, René Benko, hat Anfang November unter dem Druck seiner Mitgesellschafter angekündigt, sich als Vorsitzender des Signa-Beirates zurückzuziehen.

Ein Sanierungsverfahren nach einem Insolvenzantrag ist ein längerer Prozess: Das Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung gibt der Signa-Gruppe die Möglichkeit, weiterhin über ihr Vermögen zu verfügen, sich von ihren Restschulden zu befreien und das Unternehmen zu sanieren. Das Sanierungsverfahren wird allerdings in einem sehr straffen Zeitrahmen durchgeführt. Sobald das es eröffnet wird, gibt das Gericht dem Unternehmen in der Regel 60 bis 90 Tage Zeit, um einen konkreten Sanierungsplan vorzulegen.

Galeria in Essen könnte zum Verkauf stehen

Aktuell ist noch unklar, welche konkreten Folgen es für Galeria in Essen geben wird, es könnte aber sein, dass Galeria verkauft wird. Die Schweizer Tochter der insolventen Signa-Gruppe, die Signa Retail Selection AG, hat am Mittwochabend beschlossen bei Gericht eine Nachlassstundung zu beantragen. Das bedeutet, dass Geschäfte geordnet abgewickelt werden sollen. Weil die deutsche Galeria mit Hauptsitz in Essen zu dieser AG gehört, dürfte sie damit zum Verkauf stehen. Kurzum: Ein neuer, finanzkräftiger Investor wird gesucht. Findet man ihn nicht, sind die Aussichten für die Galeria-Warenhäuser düster - zumindest in der bisherigen Aufstellung.

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