Wirtschaftsbericht 2020: So kam Essen durch den ersten Corona-Lockdown
Veröffentlicht: Sonntag, 11.04.2021 09:21
Die Essener Wirtschaft kommt vergleichsweise stabil durch die Corona-Krise. Das zeigt der aktuelle Wirtschaftsbericht der Metropole Ruhr. Es gibt aber auch Schattenseiten: Die Event- und Tourismusbranche hat nach dem ersten Lockdown stark gelitten.
Essen kommt wirtschaftlich gut durch das Corona-Jahr
Die Essener Wirtschaft ist bisher relativ stabil durch die Corona-Krise gekommen. Das gilt für das gesamte Ruhrgebiet. Zum Stichtag 30. Juni 2020 gab es im Ruhrgebiet 1.780.269 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Das steht in dem aktuellen Wirtschaftsbericht der Metropole Ruhr. Das waren nur 63 Stellen weniger als im Vorjahreszeitraum. Das ist nach dem ersten Lockdown ein gutes Zeichen für 2020, erklärt Markus Schlüter, Geschäftsführer der Business Metropole Ruhr GmbH. Es zeige, dass die staatlichen Hilfen wie Kurzarbeit gegriffen haben.
Essen: Gesundheitsbranche schafft immer mehr Arbeitsplätze
Großer Gewinner ist in der ersten Hälfte 2020 der Gesundheitsbereich. Dort waren bis Mitte letzten Jahres deutlich mehr Menschen beschäftigt als in den Jahren davor, steht in dem Bericht. Dieser Trend dürfte anhalten und sich vermutlich sogar deutlich verbessern, so die Prognose der Experten. Mit 353.160 Beschäftigten hat die Gesundheitswirtschaft im Ruhrgebiet den Industriesektor somit auch überholt. Mit einem Plus von 1,1 Prozent ist nicht nur die Zahl der Stellen um 3.796 gewachsen, der Umsatz kletterte um fast 9,1 Prozent auf 18,79 Milliarden Euro, heißt es. Trotzdem stehen einige Bereiche unter Druck. In der Versicherung und Verwaltung oder aber auch in Labor- und Messdienstleistungen wurden Stellen abgebaut. Durch die Zunahme von Corona-Testungen in Deutschland dürfte sich das aber deutlich geändert haben.
Corona und Essen: Event- und Tourismusbranche leidet
Deutlich angespannter ist die Lage im Bereich Events, Freizeit, Sport und Tourismus. Die Zahl der Beschäftigten ging im Ruhrgebiet um 5,9 Prozent auf 82.579 zurück. Immerhin steht die Branche für einen Umsatz von fast 14 Milliarden Euro. Die Auswirkungen in diesem Bereich bekommt unter anderem Essen sehr deutlich zu spüren. Viele Messen und Konzerte sind im vergangenen Jahr ausgefallen. Ein großes Problem für die vielen Soloselbstständigen, wie Messebauer, die in diesem Bereich normalerweise überdurchschnittlich stark beschäftigt sind.